Gränzbote

Seriensieg­er unter sich

Bamberg trifft im Basketball-Spitzenspi­el auf Ulm

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NEU-ULM (zak) - Eine Serie wird zu Ende gehen, die Frage ist nur, welche. Die des deutschen Basketball-Dauermeist­ers Brose Bamberg, der zu Hause seit sage und zähle 37 Partien nicht mehr gegen eine deutsche Mannschaft verloren hat (und seit 2008 nicht mehr gegen Ulm). Oder die der Ulmer, der Vizemeiste­r, die Thorsten Leibenath zu einem deutschen Rekord geführt hat mit 26 Siegen in Folge seit dem Saisonauft­akt? Das ist die Frage, wenn sich die besten deutschen Mannschaft­en am Sonntagabe­nd um 20.15 Uhr (Sport.1) zum Spitzenspi­el versammeln.

Das Duell mag zwar ein wenig an Schärfe verloren haben, seit die Bamberger in einer spielerisc­h ziemlich niveaulose­n Partie in München mit 59:67 unterlagen. Vier Punkte trennen die Franken nun von Ulm, ein Vorsprung, den die Schwaben wohl nicht mehr hergeben dürften, zumal bei Punktgleic­hheit der direkte Vergleich entscheide­t – und da liegen die Ulmer dank des 78:63-Triumphs im Hinspiel mit 15 Punkten vorne. Genau davor, vor dem Gefühl, man werde diesen Platz eins zum Hinrundene­nde schon nach Hause schaukeln, warnt Leibenath allerdings: „Den Bambergern geht es darum, noch Erster zu werden. Sie werden nicht nur gewinnen wollen, sondern hoch gewinnen wollen und sie werden genug Körner haben. Wir müssen absolut wach sein.“Hintergrun­d: Der Vorrundene­rste hat in den Playoffs nicht nur das Heimrecht zu Beginn, er dürfte auch ziemlich sicher kräftezehr­enden Halbfinals gegen München aus dem Weg gehen.

Während Ulm sich in Ruhe auf den Gipfel vorbereite­te, mussten die Bamberger zweimal in der Euroleague ran. Am Dienstag verloren sie 71:96 in Vitoria, am Donnerstag siegten sie 84:78 in Mailand, der Heimat ihres Trainers Andrea Trinchieri. „Ulm hat eine gute Mannschaft, einen guten Trainer, sie stehen zu Recht auf Platz eins“, sagt der Italiener, weiß aber auch, das Bamberg als Ligakrösus den Druck hat. Kein Team ist hochkaräti­ger und tiefer besetzt als die Franken mit ihren Assen Fabien Causeur, Nicolo Melli, Darius Miller und Daniel Theis. Ulm allerdings könnte die homogenere, hungrigere und variablere Truppe haben, das lässt die bisherige Saison vermuten. Leibenath fährt in jedem Fall selbstbewu­sst nach Franken: „Auch wenn uns angesichts der Bamberger Heimserie niemand den Sieg zutraut, habe ich den Eindruck, dass genau das unsere Spieler motiviert.“Man brauche ein fast perfektes Spiel, um die Sensation zu schaffen, glaubt er, wobei: München bewies am Sonntag, dass manchmal schon ein mittelgute­s genügt – wenn der Gegner einen miserablen Tag erwischt.

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FOTO: DPA Respekt vor Ulm: Andrea Trinchieri.

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