Auf dem Rasenmähertraktor durch Rietheim
Der Rietheimer Georg Rees hat einen Kurzfilm gedreht – Kino-Premiere am Samstag
RIETHEIM-WEILHEIM - Der gebürtige Rietheimer Georg Rees hat einen Kurzfilm in seiner Heimat gedreht. Einheimische und professionelle Darsteller spielen vor Rietheimer Kulisse. Der Film heißt „Dann muss ich mich eben mal neu erfinden – Aus dem Leben von Axel Stöffle“. Er feiert am Samstag im Scala-Kino in Tuttlingen Premiere.
Für die Rietheim-Weilheimer muss es wohl ein skurriler Anblick gewesen sein, als der Schauspieler Peter Hofmann auf einem Rasenmähertraktor durch den Ort fuhr und zielsicher den Metzger und Bäcker ansteuerte. Die Szene ist Teil der Dreharbeiten zu dem Kurzfilm.
Vier Tage im Februar war das Team, bestehend aus 50 Leuten, in der Gemeinde unterwegs und drehte unter anderem vor der Bulzinger Brauerei, am Turnerheim des TSV Rietheim, vor der Metzgerei und auf dem Rußberg. Unbemerkt blieb das natürlich nicht. Rees berichtet: „Die Leute fragten: „Was macht ihr denn da?“Sie reagierten mit einer Mischung aus Überraschung und Verwunderung, boten aber auch ihre Hilfe an.“
Kurzerhand wurden aus Nachbarn, Bekannten und Verwandten, Statisten, Schauspieler mit Nebenrollen und Helfer. Neben Rees wirkten auch seine Schwester Johanna, die professionelle Theaterarbeit in Basel betreibt, der professionelle Kameramann David Hulik aus Tuttlingen, der filmerprobte Darsteller Peter Hofmann aus Stuttgart in der Hauptrolle und die aus Ravensburg stammende Kathi Dangel in einer zentralen Nebenrolle als Verkehrspsychologin mit. Der Kurzfilm spielt auf der schwäbischen Alb und beruht auf einer wahren Begebenheit. Protagonist Axel Stöffle ist „ein stoischer alteingesessener Schwabe, der gerne über den Durst trinkt“, beschreibt Rees den Charakter des Hauptdarstellers. Die Polizei erwischt ihn betrunken am Steuer.
Der Führerschein ist vorerst weg. Doch wie bewegt man sich in einem Dorf ohne Fahrzeug fort? „Stöffle entdeckt den Rasenmähertraktor für sich und nutzt ihn für alltägliche Dinge wie Einkaufen“, klärt Rees auf, der Produzent, Regisseur und Drehbuchautor des Kurzfilms ist. Eine Geschichte zwischen ungeahnten Freiheiten und kleinen Fluchten auf dem Land.
Authentisch sollte der Film sein. „Darauf haben wir viel Wert gelegt“, sagt Rees. Deshalb wird im Film auch Schwäbisch geredet. Die Idee zu dem Kurzfilm entstand, als Rees von einem Kurzfilmfestival in München erfuhr. Seinen Film wird er dort einreichen. Zusammen mit seiner Schwester Johanna erarbeitete Rees das Drehbuch.
Hauptberuflich arbeitet der 35Jährige als selbständiger Sportpsychologe und Psychotherapeut in München. Es ist nicht der erste Film, den der Rietheimer dreht. Bereits in seiner Jugend hat er eigene Filme gemacht. Doch dieses Mal ist es etwas anderes: „Für Rietheim-Weilheim ist es etwas besonderes, dass eine Geschichte aus ihrem Ort auf der Kinoleinwand zu sehen ist“, sagt er.
190 Karten sind schon verkauft
Nach aufwendigen Schnittarbeiten und Nachbearbeitungen zusammen mit dem Cutter Leon Vogel, ist der 35-minütige Film seit Kurzem fertig. Den Film hat Rees aus eigenen Mitteln, ganz ohne Sponsoren, finanziert. Er sagt: „Die gesamte Filmcrew verzichtete auf eine Gage, sonst wäre das Projekt in dieser Form nicht realisierbar gewesen.“
Am Samstag feiert der Kurzfilm Premiere im Scala-Kino in Tuttlingen. Und dafür hat Rees schon viel Werbung gemacht – mit Erfolg. Insgesamt 190 Leute hätten sich bereits bei ihm angemeldet. „Das hat sich schnell herumgesprochen“, sagt Rees. Um alle Gäste unter zu bekommen, habe er den größten Saal des Kinos gemietet. Der Film wird am Samstag, 29. April, ab 18 Uhr im Scala-Kino in Tuttlingen gezeigt. Vor Ort gibt es ab 17.30 Uhr einen Sektempfang. Karten gibt es bei Georg Rees per E-Mail unter georg.rees @posteo.de oder telefonisch oder per SMS unter 0151/ 67 52 07 14. Der Eintritt kostet 5 Euro, mit Aperitif 7 Euro.