Juxbrunnen wegen Keimen abgeschaltet
Gemeinde Seitingen-Oberflacht will kein Risiko eingehen und plant Änderungen
SEITINGEN-OBERFLACHT - Die Gemeinde Seitingen-Oberflacht plant, Änderungen bei der Wasserversorgung vorzunehmen. Grund dafür ist der verkeimte Juxbrunnen, über den der Ort unter anderem Wasser bezogen hat. Seit einigen Monaten ist der Brunnen abgeschaltet. Es müssen neue Leitungen verlegt werden. Die Kosten belaufen sich auf über 100 000 Euro. Ein Teil der Bauarbeiten sollen noch vor der Sommerpause beginnen.
Die Gemeinde bezieht ihr Wasser zu etwa 30 Prozent vom Zweckverband Baarwasserversorgung, zu etwa 70 Prozent von den eigenen Quellen: Grashaldenquelle, Lochquelle und Juxbrunnen. Das Wasser wird in einem Hochbehälter aufbereitet und kommt als Trinkwasser in den Haushalten an.
Auf dem Weg vom Juxbrunnen zum Hochbehälter befinden sich die Bruckmühle, Aumühle und die Kläranlage – und genau da liege der Knackpunkt bei der Verkeimung des Juxbrunnens, erklärt Bürgermeister Bernhard Flad.
Noch bevor das Wasser aufbereitet werde, fließe es in die Brückmühle, Aumühle und Kläranlage. Das würde bei Verkeimungen bedeuten, dass sie kein einwandfreies Wasser bekämen. „Das Risiko wollen wir nicht eingehen“, sagt Flad. Deshalb sei der Brunnen derzeit abgeschaltet. Neu ist das Problem nicht: „Der Juxbrunnen war schon öfters abgeschaltet, aber noch nie so lange wie jetzt“, sagt er.
Der Bürgermeister könnte sich vorstellen, dass Gülle den Juxbrunnen mit Coli-Bakterien verkeimt hat. Landwirte dürften in gewissem Abstand zum Juxbrunnen die Gülle ausfahren. Verbieten könne man es nicht, erklärt Flad. Er versichert, dass ein Institut regelmäßig das Wasser überprüfe.
Der Juxbrunnen ist ein Tiefbrunnen und hat damit ein größeres Einzugsgebiet als die Grashaldenquelle und die Lochquelle. Im Gegensatz zu den beiden Quellen reagiere der Juxbrunnen nicht so schnell auf Trockenheit, erläutert der Bürgermeister. Wegen der Verkeimung musste dieser aber abgeschaltet werden.
Das hat dazu geführt, dass die Gemeinde den Fremdbezug von Trinkwasser vom Zweckverband Baarwasserversorgung erhöhen musste. Flad betont, dass das auf den Wasserpreis keine Auswirkungen habe. Ein Dauerzustand soll das trotzdem nicht sein. Deshalb will die Gemeinde Änderungen bei der Versorgung der Bruckmühle, Aumühle und Kläranlage vornehmen.
Geplant ist, die Kläranlage genauso wie alle Haushalte an das Ortsnetz anzuschließen. Gleiches gilt für die Bruckmühle und die Aumühle. Dafür müssen Leitungen verlegt werden. Flad rechnet mit Kosten von über 100 000 Euro. Noch vor der Sommerpause sollen die Arbeiten beginnen. Zunächst soll die Kläranlage versorgt werden. Später dann die Aumühle.
Ganz auf das Wasser des Juxbrunnen will die Gemeinde aber nicht verzichten. Die Leitung zum Hochbehälter bleibt bestehen. Das Wasser des Juxbrunnen soll dorthin gepumpt und gereinigt werden, bevor es als sauberes Wasser in die Haushalte fließt.