Schnäppchen und Schätzchen beim Markt
Manche Besucher haben beim Spaichinger Flohmarkt ihre Stamm-Trödler
SPAICHINGEN - Beim großen Jahresflohmarkt in Spaichingen hat es am Samstagmorgen in der Luft gelegen, dass es am Mittag regnen wird. Denn bereits beim Öffnen des Marktes waren nicht nur die „Hauptsammler“anwesend, sondern bereits viele Besucher bevölkerten die über 100 Marktstände. Und tatsächlich machte der Regen gegen später dem schönen Markttreiben ein jähes Ende.
Doch die wahren SchnäppchenEinkäufe wurden sowieso schon am Morgen und über die Mittagszeit getätigt. Bei der Vielzahl der Stände hatte jeder die Möglichkeit, nach dem zu stöbern, was er suchte, oder einfach ganz entspannt durch die Reihen zu schlendern, mal hier einen Bekannten zu begrüßen, dort ein kleines Schwätzchen zu machen oder die ausgestellten Waren zu bewundern.
Um hierbei festzustellen, dass es ein unheimlich reichhaltiges Angebot gibt. Artikel werden angeboten mit vorsintflutlichem Alter; unter ihnen echte Raritäten. Ganze Haushaltsauflösungen in Geschirr werden angeboten, Bücher, Klamotten jeder Art und Größe, Schuhe, sogar wertvoller Schmuck und auch jede Art von Spielzeugen. Nicht umsonst behaupten viele Besucher und auch Marktbestücker im Gespräch, dass in Spaichingen der schönste Flohmarkt der Region mit einmaliger Atmosphäre stattfindet. Für die Kinder steht ein Karussell zur Verfügung sowie Geschicklichkeitsspiele und für den Hunger und Durst sind einige Vereine zuständig für Getränke, Fleisch, Wurst und weitere leckere Speisen. Das Einzigartige an jedem Flohmarkt ist indessen: mancher Besucher und auch Verkäufer weiß am Morgen nicht, welcher Schatz am Abend die Wohnung ziert. So erstehen zwei Frauen aus Tuttlingen wunderschöne Krippenfiguren. Der Anbieter gesteht jedoch, dass dies eine ganz moderne Krippe sei, da der Josef fehle. Er sei gerade zur Arbeit. Die zwei Frauen freuen sich über das Schnäppchen.
Seit 15 Jahren sind Kathi, Dagmar und Alena auf dem Markt und haben mit ihrem großen Stand viel Spaß und Freude. Alle Freunde und Bekannte bringen ihnen Trödlerware, welche die drei versuchen, an den Mann oder die Frau zu bringen. Und da sie inzwischen einen gewissen Bekanntheitsgrad für „gute Qualität“haben, treffen sich hier seit Jahren viele gleiche Besucher.
Der Verkauf blüht, denn die drei wissen, was ihre Ware wert ist, und nennen gleich einen etwas niedrigeren Preis. „Dann lässt es sich einfach besser verkaufen“, erklärt Dagmar, die als Schatzmeisterin fungiert.
Bei Raritäten und Sammlerobjekten wissen die Verkäufer allerdings meistens den Wert und verlangen zum Teil zudem einen gesalzenen Preis. Da hilft dann auch kein Feilschen mehr. Dass manche Marktbestücker ihre Einnahmen gleich wieder umsetzen und andere Liebhabereien kaufen, ist keine Seltenheit. So nehmen viele wieder mehr mit nach Hause, als sie mitgebracht hatten.