Sieg im kleinen Finale großer Erfolg für Fridingen/Mühlheims Frauen
Bei der Endrunde des Bezirkspokals überrascht HSG-Zweite als Dritte – Theresa Leibinger sorgt mit spätem Treffer für Sieg gegen Schwenningen
MÜHLHEIM - Allein die Teilnahme an der Endrunde um den HandballBezirkspokal ist bereits ein Erfolg gewesen. Mit dem 23:22 (12:12)-Sieg im Spiel um Platz drei gegen Landesligist TG Schwenningen überraschten die Handballerinnen der HSG Fridingen/Mühlheim II erneut und krönten ihre starke Saison in diesem Wettbewerb.
Dabei hatte das Final-Four-Turnier in eigener Halle ernüchternd begonnen. Der Außenseiter aus der Bezirksliga unterlag im Halbfinale gegen den Württembergligist TV Weilstetten 14:27 (8:16). „Wir haben uns achtbar aus der Affäre gezogen“, sagte Trainer Roland Fuchs. Trotz der 14:27-Niederlage war der HSGCoach zufrieden. Seine Mannschaft, die durch das Fehlen zweier Rückraumspielerinnen geschwächt war, hielt die Partie in den ersten elf Minuten offen. Jennifer Koch – mit sieben Treffern beste Werferin ihrer Mannschaft in diesem Spiel – sorgte mit drei Toren für das zwischenzeitliche 3:5.
Zwei Zweiminutenstrafen gegen Anika Hipp und Luisa Leibinger überstanden die Hausherrinnen anschließend fast unbeschadet. Trotzdem setzte sich Weilstetten in der Folge auf 9:3 ab. „Die Mannschaft hat gut gestanden und gut gekämpft“, lobte Fuchs seine Spielerinnen für eine engagierte Abwehrleistung. In der Offensive fehlte es Fridingen/ Mühlheim aber an Kreativität und Durchschlagskraft. „Ich hätte mir mehr Wechsel und ein besseres Einbinden der Außen gewünscht“, deutete Fuchs die Kritikpunkte an.
Weil Burcin Özgentürk durch eine Handverletzung früh eingeschränkt war, blieb vieles im Angriff zufällig oder eben an Koch hängen. „Wir hatten zu viele technische Fehler“, meinte auch Fuchs, dessen Team dem Gegner oft Gegenstöße und leichte Tore ermöglichte.
Über ein 12:6 baute Weilstetten den Vorsprung auf 16:8 zur Pause aus. Damit war das Halbfinale bereits entschieden. Spätestens mit dem 20:8 durch Hanna Bohn (35.) konnte der Favorit Kräfte für das Endspiel sparen. „Die Niederlage ist standesgemäß. Eine Chance auf den Sieg war nicht da. Wir mussten uns an die faire Härte des TV gewöhnen, waren dem Tempo, der Dynamik und Athletik nicht gewachsen. Mit einigen technischen Fehlern weniger, hätten wir das Ergebnis enger gestalten können“, sagte Fuchs.
Die HSG-Tore gegen Weilstetten erzielten Jennifer Koch (7/2), Burcin Özgentürk (3/1), Theresa Leibinger (2), Anika Hipp und Svenja Diesenberger (je 1).
Im Spiel um Platz drei traf Fridingen/Mühlheim auf die TG Schwenningen. Die Neckarstädterinnen hatten zuvor das Halbfinale gegen LigaKonkurrent HSG Albstadt 24:30 (9:11) verloren. Und scheinbar hatten die Gastgeberinnen die vorherige Niederlage besser weggesteckt. Insbesondere Burcin Özgentürk spielte gegen Schwenningen wie verwandelt. Mit elf Treffern war die Rückraumspielerin maßgeblich am Sieg beteiligt. Der entscheidende Treffer gelang Theresa Leibinger in der Schlusssekunde.
Die HSG erwischte im kleinen Finale einen Traumstart. Zwar brachte Angelina Kny Schwenningen in Führung. Svenja Diesenberger, Özgentürk (3) und Sophie Dreher sorgten für das zwischenzeitliche 5:1 für Fridingen/Mühlheim. Dieser Vorsprung hatte aber nicht lange Bestand. Die TG holte innerhalb von nur sieben Minuten den Rückstand auf – 6:6. In der Folge konnte sich keine Mannschaft absetzen. Mit dem 12:12 wurden die Seiten gewechselt.
Nach der Pause erwischte die Fuchs-Mannschaft wieder den besseren Start. Özgentürk und Jennifer Krämer sorgten für die 14:12-Führung. Der Vorsprung hielt bis zur 40. Minute. Dann schienen dem Bezirksligisten gegen den Favoriten aus der Landesliga die Kräfte zu schwinden. Vier Treffer in Serie bedeuteten die 19:17-Führung für Schwenningen. Özgentürk schaffte nach 53 Minuten den 22:22-Ausgleich.
Beide Mannschaften kämpften intensiv um den Sieg. Die Schlussphase war zerfahren. Nach der neuerlichen Führung der TG durch Sabrina Eberl (53.) dauerte es fast fünf Minuten, ehe Anika Hipp ausglich. Mit einer Auszeit bereitete Fuchs seine Mannschaft noch einmal auf die letzten 30 Sekunden der Partie vor. Scheinbar fand er die richtigen Worte. Denn Theresa Leibinger fand in der 60. Minute die Lücke und traf zum 23:22-Endstand. Für die HSG waren Burcin Özgentürk (11/5), Theresa Leibinger (4), Svenja Diesenberger (3), Luisa Leibinger, Anika Hipp, Sophie Dreher, Jennifer Koch und Jennifer Krämer (je 1) erfolgreich.
Eine eindeutige Angelegenheit war das Endspiel. Der klassenhöhere TV Weilstetten setzte sich deutlich 29:19 (15:10) gegen die HSG Albstadt aus der Landesliga durch. Mehr als die Hälfte der Tore gingen auf das Konto von Sonja Maute (10/4) und Sara Heinzler (8).
Im Finale ging Albstadt zunächst in Führung und hielt die Partie bis zum 5:4 durch Julia Knobel offen. Eine Zweiminutenstrafe für die HSGTorschützin nutzte Weilstetten brutal aus. In Überzahl zog der Absteiger aus der Württembergliga auf 9:4 davon. Diesen Vorsprung gab der TVW auch nicht mehr her. Nina Conzelmann vergab mit einem Siebenmeter die Chance für Albstadt, vor der Pause auf 14:11 zu verkürzen.
Nach dem Seitenwechsel hielt Weilstetten den Kontrahenten zunächst auf Abstand. Nach einer Dreiviertelstunde betrug der Vorsprung erstmals zehn Treffer. Weilstetten kam zu einem ungefährdeten Sieg und dem Gewinn des Bezirkspokals.