Die orange Wand muss es jetzt richten
Ulms Basketballer hoffen vor dem entscheidenden Spiel gegen Ludwigsburg auf ihre Fans – und Teamwork
NEU-ULM - Jetzt wird nicht mehr viel geredet und trainiert. Für die Basketballer von Ratiopharm Ulm geht es schließlich um alles. Spiel fünf der Viertelfinal-Play-offs muss am heutigen Donnerstag (19 Uhr/telekombasketball.de) entscheiden, ob die Ulmer, überlegener Champion der Hauptrunde, ins Halbfinale einziehen – oder sie doch recht blamabel ausscheiden gegen Ludwigsburg, dem Achten der Vorrunde.
Nachdem Ulm am Dienstag in Ludwigsburg 76:84 verlor, steht es in der Serie 2:2. Im fünften Spiel fällt die Entscheidung. „Wir haben in der Hauptrunde hart dafür gearbeitet, dass wir in einem entscheidenden Spiel fünf den Heimvorteil auf unserer Seite haben“, sagte Trainer Thorsten Leibenath am Dienstagabend, „das tun wir jetzt und deshalb gehen wir optimistisch in Spiel fünf.“
Vier Pleiten gegen Ludwigsburg
Nervosität, Druck? Beides gibt es hüben wie drüben. Aber Leibenath ist sicher, dass sein Team damit umgehen kann: „Die Anspannung ist einen Tick höher. Aber Anspannung ist in so einem Spiel auch etwas Gutes. Wir haben einen Lernprozess durchgemacht und werden in Spiel fünf nicht wieder die Fehler wie in Spiel eins machen.“Ein Spieler des Gegners ist ihm dabei ein Dorn im Auge: Jack Cooley. Der 125-Kilo-Center hat in den vergangenen beiden Partien 24 und 23 Punkte gemacht und war trotz wechselnder Ulmer Verteidigungsformen nicht zu halten. „Cooley hat letztes Mal den Unterschied gemacht“, so Leibenath. „Wir müssen kollektiv besser gegen ihn arbeiten.“
Wie schon mehrfach zuvor hatten die Ulmer am Dienstag Probleme mit der physischen Spielweise des Gegners, zudem muss vor allem Guard Chris Babb im Showdown besser ins Spiel finden. Vor allem in der zweiten Halbzeit ging Ulm zum wiederholten Male die Luft aus, die kräftezehrende Saison mit mehreren Ausfällen von Leistungsträgern scheint der Leibenath-Auswahl immer mehr zuzusetzen. „Sie haben hart gekämpft. In der zweiten Halbzeit konnten wir mit ihrer Physis nicht mithalten, das war ein großer Teil ihres Siegs“, analysierte Power Forward Augustine Rubit bei „Telekom Basketball“. Auch Aufbauspieler Per Günther konnte nicht an seine Gala aus dem dritten Spiel anknüpfen und kam nur auf vier Punkte. Insgesamt verloren die Ulmer in der kompletten Saison von 40 Pflichtspielen in Liga, Eurocup und Pokal nur sieben gegen deutsche Teams – drei gegen den FC Bayern und nun bereits vier gegen Ludwigsburg. Seit Einführung des Viertelfinals 1986 sind erst zwei Erstplatzierte der Hauptrunde gescheitert. Als bislang letzter Tabellenführer blamierte sich Oldenburg vor sieben Jahren beim Aus zum Play-off-Start. Die Niedersachsen stehen nach dem 3:1 gegen Bayreuth nun bereits als Gegner für Ulm oder Ludwigsburg fest.
Die Ulmer hoffen jetzt auf ihre Fans: Die Ratiopharm Arena ist natürlich längst ausverkauft. Die Macher von Ratiopharm Ulm haben ihre Fans dazu aufgerufen, möglichst komplett in Orange zu erscheinen.