Mehr Hilfe für schwache Schüler
„Duale Ausbildungsvorbereitung“soll sie ab dem Schuljahr 2017/18 mit Praktika versorgen
TUTTLINGEN - Einstimmig hat der Tuttlinger Kreistag am Donnerstag der Neugestaltung des Übergangs von der Schule in den Beruf für bildungsschwache Schüler zugestimmt. Demnach wird die von der Landesregierung für zwei Jahre geförderte „Duale Ausbildungsvorbereitung“eingeführt. Das Ziel: Mit Hilfe von Praktika soll den Schülern der Zugang zum Ausbildungsmarkt leichter ermöglich werden.
Wie schon im Ausschuss für Verwaltung und Finanzen des Kreistags (wir berichteten) sprachen die Kreisräte von einem guten Projekt. Zum Schuljahr 2017/18 wird nun an der Erwin-Teufel-Schule in Spaichingen und in der Ferdinand-von-SteinbeisSchule in Tuttlingen mit dem neuen Bildungsgang „Duale Ausbildungsvorbereitung“begonnen. Die Förderung des Landes in Höhe 108 000 Euro deckt allerdings nicht die gesamten Kosten. Die fehlenden 58 000 Euro übernimmt die Kreisverwaltung.
„Wir sehen den Bedarf. Es lohnt sich in die jungen Menschen zu investieren“, sagte Landrat Stefan Bär. Damit die „Duale Ausbildungsvorbereitung“erfolgreich sei, müssten die Betriebe allerdings für die betreffenden Schüler Praktika anbieten. Für Rainer Buggle (CDU) ist der neue Bildungsgang eine „Plattform, mit der die Schüler ihre Ausbildungsreife erlangen könnten“.
Kooperation mit den Betrieben
Entscheidend für den Erfolg sei auch, dass die Praktika von Experten begleitet würden: „So kommen wir auch an kleine Firmen“, urteilte Buggle. Kritisch sah der Kreisrat, dass der Bildungsgang nur zwei Jahre gefördert werden soll. Wenn dieser erfolgreich sei, dann müsse man sich gegebenenfalls Gedanken über die weitere Finanzierung machen, entgegnete Landrat Bär. Eventuell könne, so die Förderung vom Land nicht fortgeführt werde, die Industrie dann einspringen.
Thomas Leibinger (FWV) sprach von einer „wichtigen Einrichtung“. Die „Duale Ausbildungsvorbereitung“biete für 60 Jugendliche im Landkreis die Chance, einen Zugang zum Ausbildungsmarkt zu bekommen. Für Hans-Martin Schwarz (OGL) ist das Projekt gut auf die Bedürfnisse der jungen Menschen zugeschnitten und fördere die Sozialkompetenz – etwas, das etwa im Handwerk, das händeringend nach Auszubildenden sucht, wichtig sei.
Willi Kamm (SPD) betonte, dass mit dem Bildungsgang die praktische Intelligenz gefördert und nicht nur auf die akademische Bildung geschaut werde. Für seinen Fraktionskollegen Dieter Müller gehe es auch darum, die duale Ausbildung in Deutschland zu stärken.
Stellen werden geschaffen
Die „Duale Ausbildungsvorbereitung“soll mit 1,5 Stellen für die Projektleitung und -assistenz ausgestattet werden, die am Landratsamt angesiedelt werden. Dazu kommen zwei Begleiter, die für die individuelle Förderung der Schüler zuständig sind. Sie sollen als Bindeglied zwischen den jungen Menschen und ihren Familien sowie den Betrieben fungieren. Die Begleiter sind für jeweils maximal 40 Schüler zuständig.