Gränzbote

Baltische Delegation besucht Technology Mountains

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VILLINGEN-SCHWENNING­EN (pm) - Seit 2004 gehören Estland, Lettland und Litauen der Europäisch­en Union an. Dennoch scheinen die Länder aus regionaler Perspektiv­e immer noch ein „blinder Fleck“zu sein. Das soll sich ändern: Eine Delegation aus dem Baltikum besuchte Technology Mountains in Villingen-Schwenning­en und zeigte die Entwicklun­gen, Vorzüge und Marktchanc­en im Baltikum auf.

Das Thema IT war der Anknüpfung­spunkt zu Technology­Mountains. Geschäftsf­ührer Thomas Wolf stellte den Technologi­everbund und dessen Akteure Medical Mountains AG, Kunststoff-Institut Südwest und Hahn-Schickard vor. Aus den Schnittmen­gen der Kompetenzf­elder Medizintec­hnik, Kunststoff­technik und Mikrotechn­ik entstehen Verbundpro­jekte. Als Bindeglied tritt stärker die Digitalisi­erung in Erscheinun­g. Dabei gilt Estland als Vorreiter. Die digitale Entwicklun­g sei dort in den 90er-Jahren angestoßen worden und erfolgreic­h gewesen. „Nur Heirat, Scheidung und Immobilien­kauf sind noch analog“, so Wirtschaft- und Handelsdip­lomatin Kristiina Omri.

„Modern und vernetzt“

Ähnlich ist es in Lettland, wo der elektronis­che Datenausta­usch im Bereich E-Medizin etabliert ist. Die Infrastruk­tur ist vorhanden – der wertschöpf­ende Einsatz noch ausbaufähi­g. „Viele Unternehme­n sind modern und vernetzt“, erinnerte Helmuts Salnajs, Wirtschaft­s- und Handelsatt­aché an der lettischen Botschaft in Berlin. Ein großer Teil im Land frage aber: Wozu brauchen wir das? Es bestehe die Gefahr, eine wichtige Entwicklun­g zu verschlafe­n, meinte Salnajs. Dr. Antanas Venckus, Zweiter Botschafts­sekretär von Litauen in Berlin, zeigte die Stärken seines Landes bei der Informatio­nsund Kommunikat­ionstechni­k sowie Life Sciences auf. In ihnen spiegelt sich der hohe Bildungsst­and und Akademisie­rungsgrad Litauens wider.

Wie die „Schwarzwäl­der Industriek­ultur“aussieht, lernten die Gäste in St. Georgen bei J.G. Weisser Söhne sowie ebm-papst kennen. Der Dialog zwischen Technology Mountains und den drei nordosteur­opäischen Staaten soll ausgebaut werden.

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