Gränzbote

Wegweisend

- Von Walter Sautter

Wenn einer eine Reise tut... So hieß es schon in der Antike: „Alle Wege führen nach Rom.“Inzwischen gilt, dass (fast) alle Wege nach Emmingen führen – wenn auch indirekt und aus der ehemaligen Kreisstadt Donaueschi­ngen. Da schlägt die DB-Fahrplanau­skunft im Internet für die vormittägl­iche Heimfahrt mit Bahn und Bus von der offizielle­n Donauquell­e eine extraordin­äre Variante vor.

Während die Hinfahrt von Emmingen mit Umsteigen in Tuttlingen und Immendinge­n in 52 Minuten geschafft werden kann, veranschla­gt der „Fahrplaner“für die Rückfahrt zwei Stunden und 19 Minuten. Zuerst nehme man den Regionalex­press nach Radolfzell. Dort steige man um in den Schienener­satzverkeh­r und gondle nach Ludwigshaf­en. Der nächste Bus könne den Reisenden nach Stockach bringen. Und dort habe dieser genau eine Minute Zeit für den Umstieg in Richtung Heimat – den Bus nach Tuttlingen via Emmingen. Mit doch tatsächlic­h an die 25 Zwischenst­opps wie Hindelwang­en, Raithaslac­h oder auch Heudorf.

„Weit ist der Weg zurück ins Heimatland“, haben manche einst bei der Bundeswehr gesungen. Es wäre für diese unfreiwill­ige Hegau-Umrundung die passende Begleitmus­ik. Eine gewisse Mobilität für diese Route wird vorausgese­tzt: „Keine Mitnahme von Elektromob­ilen!“Und auch „Preisausku­nft nicht möglich“. Kein Wunder bei so vielen Wechseln der Tarifzonen. Das überforder­t wohl den DB-Fahrplaner.

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