Musikschule präsentiert ihre Vielseitigkeit
Renovierter Innenhof feierlich eingeweiht – Kinder erkunden Schule und Instrumente
TUTTLINGEN – Das Musikschulfest hat am vergangenen Samstag viele Kinder und Jugendliche mitsamt ihren Eltern in den Innenhof und in die Räumlichkeiten der Musikschule Tuttlingen gelockt. Der frisch renovierte Innenhof wurde feierlich eingeweiht.
Das Jugendblasorchester unter der Leitung von Oliver Helbich eröffnete im vollbesetzten Innenhof der Musikschule Tuttlingen das Musikschulfest. Dort jagte bei herrlichem Sommerwetter ein stimmungsvoller Titel den nächsten. Und wem bis dorthin noch nicht warm genug war, dem heizte das Jugendblasorchester ohne Verschnaufpause mit Songs wie „YMCA“oder „Go West“, in einem Medley verpackt, ordentlich ein. Die jungen Musiktalente zeigten dabei ihr ganzes Können und bewiesen eine große Portion Taktgefühl.
Musikschulleiter Klaus Steckeler begrüßte die Gäste. Hans Roll als Vertreter der Stadt bezeichnete das Musikschulfest als „kommunales Southside“. „Es ist keine Leistungsschau, sondern eine Schau, bei der sich alle Musikgruppen darstellen können und das in verschiedenen Formationen“, erklärte Roll.
„Die Musikschule ist uns wichtig und daran wird nicht gespart. An der Bildung zu sparen, ist der falsche Ort“, stellt das Gemeinderatsmitglied klar. Es mache Spaß, in Tuttlingen Musik zu machen „und darüber hinaus auch in den Randgemeinden, und das wird weiterhin so sein, da bin ich ganz zuversichtlich“, betonte er und sprach damit die jüngsten Vorkommnisse mit den Außenstellen in den umliegenden Gemeinden an (wir berichteten).
Viele Jahre dafür gesammelt
Horst Riess, der Vorsitzende des Fördervereins der Städtischen Musikschule Tuttlingen „Viva La Musica“, weihte den Innenhof feierlich ein. „Viele Jahre haben wir Spenden gesammelt, um eine Summe zusammenzubringen, mit der der Innenhof aufgewertet werden kann und bespielbar wird“, erklärte Riess. Dieses Ziel habe am Samstag seinen Abschluss gefunden. Riess erinnerte daran, wie der Hof früher aussah: „Es war ein Schmuddeleck. Es sah furchtbar aus. Es war eine Schande.“
Der Förderverein habe für den Innenhof rund 100 000 Euro aufgebracht. Hinzu gekommen seien 35 000 Euro von der Stadt Tuttlingen. Architekt Herbert Munz gestaltete den Innenhof, unter anderem mit dem „Musikschulbauleiter“Alfons Schwab. Letzterer bekam von Riess als Dankeschön einen „goldenen Pflasterstein“überreicht.
Der Innenhof ist mit einer Orchestermuschel ausgestattet, die eine akustische Unterstützung leistet und den Klang in eine Richtung lenkt. Ein Sonnensegel fährt auf Knopfdruck automatisch ein und aus, spendet damit Schatten und schützt vor Regen.
Riess zeigt sich ebenso wie Roll zuversichtlich, dass im Bezug auf die Außenstellen der Musikschulen im Sinne der Kinder und Eltern eine gute Lösung gefunden werde.
In Kombination mit dem Tag der offenen Tür präsentierte die Musikschule ihr breites Ausbildungsangebot. Die Kinder durften erste Erfahrungen am Instrument machen. Schlagzeuglehrer Karl Koch zog mit seinen Schützlingen musikalisch und lautstark durch die Fußgängerzone bis zum Marktplatz und lockte damit viele Tuttlinger zum Musikschulfest.
Lautstark getrommelt
Im Rathausfoyer führte das Musiktheater, neben zahlreichen weiteren Theateraufführungen, das Stück „Hexengeschichten“vor.
Geprägt war das Musikschulfest von verschiedenen Ensembles, wie die Querflöten, Streicher oder Trompeten und Bands, die im Musikschulinnenhof ihr Können unter Beweis stellten – so auch die Bläserklasse aus Wurmlingen oder die Blockflöten AG der Karlschule und der Schule im Holderstöckle. Eine Bildergalerie vom Musikschulfest gibt es unter www.schwaebische.de/tuttlingen.