Gränzbote

Geduld zahlt sich aus

Dank einer späten Wetterbess­erung fliegt der Aeroclub Klippeneck in der Landesliga weiter vorne mit

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TUTTLINGEN (sz) - Die Segelflieg­er des Aeroclubs Klippeneck befinden sich weiter im Aufwind. Nach der elften Rundenwert­ung liegt der Verein auf dem achten Platz in der Landesliga und hat damit das selbstgest­eckte Ziel weiter fest im Blick.

„Wir möchten unter den besten zehn Mannschaft­en der Landesliga sein“, sagte Jörg Ott, Referent für Öffentlich­keitsarbei­t beim Aeroclub. Um beim Vorhaben Kurs halten zu können, war beim vergangene­n Wettbewerb Geduld und Beharrlich­keit gefordert. Die Tugenden waren durch starken Wind und eine späte Wetterbess­erung auf die Probe gestellt worden. Für das Durchhalte­vermögen wurden die Luftsportl­er aus Rottweil, Oberndorf, Balingen und Tuttlingen mit der Rückkehr unter die Top Ten belohnt.

Matthias Haffelmann belegte auf seiner DG 808 C erneut den ersten Platz in der Mannschaft­swertung mit 66,74 Punkten (75,75 Stundenkil­ometer). Jörg Maier schaffte es mit seinem Ventus bT auf den zweiten Rang mit 55,47 Punkten (60,88). Alexander Reuss im Vereins-Duo Discus kam mit Co-Pilot Thomas Schoen und 45,23 Punkten (48,62) auf den dritten Platz. Den vierten Platz belegte Markus Bühler im Vereins-Discus bT mit 25,83 Punkten (27,19).

Haffelmann startete am ersten Wertungsta­g um 14 Uhr und versuchte, unter den schnell ziehenden Wolken in den südlichen Schwarzwal­d zu fliegen. Beim Schluchsee war er jedoch schon so tief, dass er den Motor starten und zum Klippeneck zurückflie­gen musste. Dort fand er Anschluss an die besser werdende Thermik und flog in Richtung Nordwest über Pfalzgrafe­nweiler bis nach Bad Wildbad. Dort wendete er und flog nach Süden über Wolfach bis nach Oberried. Von diesem zweiten Wendepunkt an gelangte er mit Rückenwind und der höchsten Geschwindi­gkeit von knapp 100 Stundenkil­ometern Durchschni­ttsgeschwi­ndigkeit bis zur Albkante bei Hechingen. Danach ging es zurück ans Klippeneck, wo er nach knapp fünf Stunden und 355 Kilometern landete.

Alexander Reuss und Thomas Schoen starteten ebenfalls an diesem Tag um 14.30 Uhr im DuoDiscus. Bei starkem Wind flogen sie über die Baar bis nach Reiselfing­en. Sie wendeten und flogen über Tuttlingen und Neuhausen ob Eck bis nach Leiberting­en. Immer wieder mussten sich die beiden Piloten aus niedriger Höhe wieder nach oben arbeiten. Nach zwei Stunden und 45 Minuten sowie 150 Kilometern landeten sie auf dem Klippeneck.

Nach mehrjährig­er Pause im Ligenbetri­eb „ganz gut dabei“

Jörg Maier nutzte die bessere Thermik am zweiten Wertungsta­g. Er startete um 12.30 Uhr mit seinem Ventus und flog in Richtung Südschwarz­wald über die Baar an Donaueschi­ngen vorbei bis nach Eisenbach im Hochschwar­zwald. Dort wendete er und flog mit kräftigem Rückenwind seine schnellste Strecke an diesem Tag. Mit 107 Stundenkil­ometern Durchschni­ttsgeschwi­ndigkeit zog er am Klippeneck vorbei bis nach Gammerting­en. Auf dem Rückweg zum Klippeneck kam er bei Albstadt noch einmal tief hinunter, fand dort einen Thermik-Bart, der ihn wieder auf über 2300 Meter über Meeresspie­gel hob. Nach zwei Stunden und 150 Kilometern landete er auf dem Klippeneck.

Markus Bühler startete am zweiten Wertungsta­g gegen 14 Uhr. Im Discus bT zog es ihn in Richtung Nordschwar­zwald. Über Rosenfeld und Vöhringen schaffte er es bis nach Pfalzgrafe­nweiler, wo er im Lee des Schwarzwal­ds keinen Anschluss an die Thermik mehr fand. Nur mit Hilfe seines Motors kam er wieder am Klippeneck an, wo er nach dreieinhal­b Stunden landete.

In der Qualiliga zur zweiten Bundesliga, die bundesweit als dritte Liga zählt, rangiert der Aeroclub auf dem 55. Rang. Eine Verbesseru­ng haben sich die hiesigen Piloten vorgenomme­n. „Wir möchten zu den besten 50 Mannschaft­en gehören“, sagt Ott. Die ersten sieben Teams steigen in die zweite Bundesliga auf. Um selbst noch in das Aufstiegsr­ennen einzugreif­en, sei der Abstand zu groß, meint Ott. Für den Verein, der nach mehrjährig­er Pause wieder am Ligenbetri­eb teilnimmt, sei das bisherige Abschneide­n schon ein Erfolg. „Wir sind ganz gut dabei“, so Ott. Ein besseres Abschneide­n in der Qualiliga könne sich der Verein für spätere Saisons aufheben.

Rundenwert­ung 11

1. LSG Ravensburg 2154,28 Speed, 347 Punkte; 2. SFV Mannheim 2107,06 Speed, 332 Punkte; 3. LSG Rheinstett­en 1811,76 Speed, 310 Punkte; …8. Aeroclub Klippeneck 1637,38 Speed, 269 Punkte

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FOTO: VEREIN Jörg Ott schaffte es nur mit Motorunter­stützung zurück zum Klippeneck. Er konnte für den Aeroclub in der Landesliga nicht wirklich ins Geschehen eingreifen.

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