Doping: Verdacht gegen Matzka
BERGERAC (SID) - Gegen Radprofi Ralf Matzka, geboren in VillingenSchwenningen und einst Junioren-Europameister auf der Bahn, laufen seit mehr als einem Jahr Ermittlungen wegen eines Dopingverdachts. Der 27Jährige war am 3. März 2016 bei einer Kontrolle positiv auf die Substanz Tamoxifen getestet worden, die Probe enthielt geringe Spuren des Hormonund Stoffwechselmodulators. Über den Test informierten erst am Dienstag Matzkas Anwalt sowie Ralph Denk, Chef des heutigen Teams Borahansgrohe, das derzeit an der 104. Tour de France teilnimmt. Matzka fuhr für die Vorgängermannschaft Bora-Argon 18 und gehört nicht mehr zum Kader.
Der Radsport-Weltverband UCI hat laut Mitteilung ein verbandsinternes Verfahren eingeleitet und Klage erhoben, eine Sperre wurde bislang nicht ausgesprochen. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt stellte ihr Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Anti-DopingGesetz dagegen schon im September 2016 „mangels Tatverdachts“ein, so die Anwälte. Man habe Matzka nicht nachweisen können, dass er die Substanz wissentlich eingenommen habe.
Der späte Zeitpunkt der Veröffentlichung verwundert. Bora teilte mit, nach Durchsicht der Gutachten „zum Schutz des Athleten“nichts kommuniziert zu haben. Der Bund Deutscher Radfahrer erklärte, dass eine Veröffentlichung aus „formal-juristischen Gründen“nicht erfolgen könne.