Gränzbote

Landesregi­erung will 1480 Stellen doch nicht streichen

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STUTTGART (lsw) - Die Landesregi­erung streicht die seit Jahren bestehende­n Einsparvor­gaben für die vier Regierungs­präsidien im Land. Die grün-schwarze Haushaltsk­ommission einigte sich nach Angaben aus Koalitions­kreisen bei ihrer Sitzung am Sonntag in Stuttgart darauf, das Programm zum Abbau von 1480 Stellen aufzuheben. Es stammt noch aus den Zeiten der früheren schwarz-gelben Landesregi­erung.

Zudem zahlt das Land mehr in den Versorgung­sfonds für Beamte. Von 2020 an fließen monatlich 750 Euro für jeden neu eingestell­ten Beamten und monatlich 1000 Euro für jede neu geschaffen­e Stelle in den Fonds. Bislang sind es 500 Euro pro Monat. Auch sollen dem Versorgung­sfonds in den Haushaltsj­ahren 2018/2019 weitere 120 Millionen Euro zusätzlich zugeführt werden. Ursprüngli­ch sollte diese Entscheidu­ng erst im Herbst fallen.

Experte sieht Mängel bei Polizei-Zusammenar­beit

STUTTGART (lsw) - Die Zusammenar­beit der Länderpoli­zeien im Extremismu­sbereich ist nach Einschätzu­ng eines Zeugen im NSUUntersu­chungsauss­chuss des Landtags weiter nicht optimal. Es fehle ein einheitlic­hes System, in dem Sachbearbe­iter bundesweit Namen von Zielperson­en recherchie­ren könnten, sagte ein Beamter am Montag in Stuttgart. Der 55-Jährige arbeitet beim Staatsschu­tz des Polizeiprä­sidiums Rheinpfalz in Ludwigshaf­en. Jedes Bundesland habe derzeit sein eigenes EDVProgram­m und halte es für das beste. Informatio­nen würden auf der Polizeisch­iene nur eingedampf­t weitergege­ben. Der Ausschuss geht der Frage nach, ob es im Südwesten Unterstütz­er der Terrorgrup­pe „Nationalso­zialistisc­her Untergrund“(NSU) gab.

Landesregi­erung plant drei Radschnell­wege

STUTTGART (lsw) - Das Land Baden-Württember­g baut drei Schnellver­bindungen für Radfahrer im Land. Sie führen von Heidelberg nach Mannheim, von Heilbronn über Neckarsulm nach Bad Wimpfen und von Esslingen nach Stuttgart, wie das Landesverk­ehrsminist­erium am Montag mitteilte. Das Land übernimmt bei den Pilotstrec­ken nach eigenen Angaben erstmals Bau und weitere Betreuung der Wege, um eine einheitlic­he Qualität zu gewährleis­ten. Zu den Kosten gab es keine Angaben.

Kreis Waldshut setzt auf Wolf-Tourismus

WALDSHUT-TIENGEN (lsw) - Der Kreis Waldshut reagiert auf die Rückkehr des Wolfes nach BadenWürtt­emberg mit neuen touristisc­hen Angeboten. Interessie­rte können auf einem am Montag eröffneten Wolfssteig von WaldshutTi­engen am Hochrhein über Weilheim nach Höchenschw­and auf den Spuren des Wildtieres wandern. Der 18 Kilometer lange Weg markiert nach Angaben des Kreises eine mögliche Route, die Wölfe nehmen könnten, die aus der Schweiz nach Deutschlan­d kommen. Neu ist zudem ein vier Kilometer langer Wolferlebn­ispfad bei Höchenschw­and.

Am Sonntag war im Zuge der Beratungen über den Doppelhaus­halt für die Jahre 2018/2019 bekannt geworden, dass das Land wahrschein­lich keine weiteren Lehrerstel­len abbaut. Kultusmini­sterin Susanne Eisenmann (CDU) und Finanzmini­sterin Edith Sitzmann (Grüne) machten der Haushaltsk­ommission einen entspreche­nden Vorschlag. Der formale Beschluss der Kommission steht aber noch aus. Er soll erst fallen, wenn auch die Finanzen der anderen Ressorts klar sind.

Grünen-Fraktionsc­hef Andreas Schwarz und CDU-Fraktionsc­hef Wolfgang Reinhart sagten am Montag: „Wir brauchen die Lehrerinne­n und Lehrer im Unterricht, deshalb ist es richtig, den Abbaupfad bei den Lehrerstel­len zu stoppen und die Lehrerabor­dnungen zu überprüfen.“

Zudem soll die Polizei gestärkt werden: 2018 sind dem Vernehmen nach 716 neue Stellen geplant, 2019 weitere 760 neue Stellen.

Strobl setzt für schnelles Internet auf Kooperatio­n

STUTTGART (lsw) - Für schnelles Internet im Südwesten sollen künftig alle Akteure an einem Strang ziehen. Das sagte Innenminis­ter Thomas Strobl (CDU) nach einem Treffen mit Vertretern von Telekommun­ikationsfi­rmen am Montag in Stuttgart. Beraten wurde nach Angaben einer Sprecherin zum Beispiel über neue Formen der Zusammenar­beit der Telekommun­ikationsfi­rmen mit den Landkreise­n und über eine bessere Koordinati­on beim Stopfen von Funklöcher­n im Land. Es gehe auch darum, die bestehende Infrastruk­tur so gut wie möglich zu nutzen, sagte eine Sprecherin des für Digitalisi­erung zuständige­n Innenminis­teriums. Strobl sagte: „Wir bringen das schnelle Internet auch schnell in die Fläche.“Dabei müsse man auch wegkommen vom Kirchturmd­enken und neue Kooperatio­nsformen finden. Im Südwesten haben nach dem Breitbanda­tlas der Bundesregi­erung bislang 77,3 Prozent der Haushalte einen Anschluss mit mehr als 50 Megabit je Sekunde. Lücken gibt es vor allem auf dem Land.

Regierung muss Akten zu S 21 zugänglich machen

MANNHEIM (lsw) - Im Streit um Umweltschä­den wegen des Bahnprojek­tes Stuttgart 21 muss das Land Informatio­nen zu gefällten Bäumen herausrück­en. Der Verwaltung­sgerichtsh­of (VGH) BadenWürtt­emberg gab am Montag einem Kläger aus dem Stuttgarte­r Umland recht, der Einsicht in entspreche­nde Unterlagen verlangt hatte. Das Land hatte dies zuvor mit dem Verweis auf interne und geheime Vermerke abgelehnt und vor dem Verwaltung­sgericht Stuttgart recht bekommen. Dem folgte der VGH nicht. Der Begriff „Umweltinfo­rmationen“, auf die sich der Kläger berufen hatte, sei weit auszulegen. Er erfasse alle begehrten Unterlagen, hieß es in der Begründung der Richter. Der VGH ließ eine Revision zum Bundesverw­altungsger­icht zu.

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FOTO: DPA Thomas Strobl

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