Urlaub zur Unzeit: SpVgg fehlt ein Dutzend Spieler
Nachspielzeit: Trossingen startet ersatzgeschwächt in die Saison – Fleckenstein wird Trainer in Schwandorf/Worndorf/Neuhausen
TUTTLINGEN - Der Ball ist rund und ein Spiel dauert 90 Minuten. Diese Fußball-Weisheiten haben auch weiterhin ihre Gültigkeit. Der Gränzbote wird diese Regeln in der bevorstehenden Saison ein wenig ausdehnen. Nach den Meisterschaftsspielen wird es eine Nachspielzeit geben. In dieser neuen Rubrik findet der Fußballfreund vieles, was den Sport rund um das runde Leder so faszinierend macht: von taktischen Kniffen über Personalien bis zu Kuriositäten. Die Sportredaktion des Gränzboten wünscht viel beim Lesen. Spaß
Bei Bezirksligist SpVgg Trossingen drückt Trainer Ronny Warnick aufs Tempo. Zwar startet die Saison erst Mitte August. Trotzdem rennt den Musikstädtern jetzt schon die Zeit davon. Weil Anfang August in einigen Unternehmen die Betriebsferien beginnen, steht Warnick der Großteil seines Kaders nur bis zum 6. August zur Verfügung. „Wir müssen uns irgendwie durch den August retten. Ab September kann ich aus dem Vollen schöpfen“, sagt Trossingens Coach, dem bis zu einem Dutzend Akteure zeitgleich fehlt. Deshalb, so Warnick, versuche er, soviele Inhalte in die nächsten Trainingswochen zu legen wie möglich. Zurück zu den Wurzeln: Mit Dimitri Stroh, Christian Balde und Richard Engelhard schnüren ab dieser Saison drei Trossinger wieder ihre Fußballschuhe für die SpVgg. Für Trainer Ronny Warnick sind die drei Rückkehrer von Landesligist BSV Schwenningen ein großer Gewinn. „In den Jahren in der Landesliga haben sie sich weiter entwickelt. Man merkt, dass sie ein höheres Tempo gewöhnt sind“, so Warnick. Zum Antreiber könnte Balde werden. In Schwenningen meist in der Innenverteidigung eingesetzt, sieht Warnick ihn auch als Alternative für das Mittelfeld.
Zusätzlich zu den urlaubenden Spielern muss Trossingens Trainer Ronny Warnick auch noch auf Neuzugang Levent Üner (Schlüsselbeinbruch), der ihn als Co-Trainer unterstützen soll, und Thomas
Merk verzichten. Der Mittelfeldspieler hat sich einen Außenbandriss im Knöchel zugezogen. „Thomas ist fit und drahtig“, sagt Warnick, der hofft, Merk bereits im ersten Saisonspiel wieder einsetzen zu können. Bei Üner werde es sicher bis September oder Oktober dauern, sagt Warnick.
Auf Antonio Piccione (Familienfeier) und den beruflich verhinderten Gökhan Bagci musste Tuttlingens Trainer Ertan Tasdemirci beim Test von Bezirksligist SC 04 gegen den VfR Stockach (1:1) noch verzichten. Von den 17 Akteuren erhielten deshalb gleich drei Spieler die Chance, sich über 90 Minuten für weitere Startelfeinsätze zu empfehlen. Neben Innenverteidiger Patrick Renner blieben auch Mittelfeld-Abräumer Marcel John und Linksverteidiger Maurice Merz nach dem Seitenwechsel auf dem Platz. In ungewohnter Rolle durfte sich hingegen Florin Ionel Tirca ausprobieren. Der Außenbahnspieler rückte aus der Verteidigung ins rechte Mittelfeld vor und rettete mit seinem haltbaren Fernschuss das 1:1. Auf Razvan Radu und Torwart Ali-Berkay Aslanbas (SV TuS Immendingen) müssen die aus der Landesliga abgestiegenen Donaustädter in Zukunft verzichten. Der Offensivspieler bleibt in der Landesliga und geht künftig für den FC Holzhausen auf Torejagd.
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Für Ali-Berkay Aslanbas hat der SC 04 Tuttlingen bereits einen Ersatz gefunden. Bünyamin Celebioglu kommt vom FC Hüfingen in die Donaustadt und wird sich mit Torhüter Andrei-Alexandru Burdun, der im Test gegen Stockach (1:1) einen Elfmeter hielt, um den Platz zwischen den Pfosten streiten. Zusätzlich zu den acht externen Zugängen (wir berichteten) verstärken die bisherigen A-Junioren Patrick Renner, Lukas Klüppel, Asim Ademi, Kevin Franz, Ali Akkaya und Hannes Zeyher den Kader der ersten Tuttlinger Mannschaft. Mit Niklas Oertel hat Liga-Konkurrent VfL Mühlheim einen weiteren Neuzugang unter Dach und Fach gebracht. Die Eingewöhnungszeit des Defensivakteurs dürfte sich allerdings in Grenzen halten. Der Student durfte dank eines Zweitspielrecht schon in der vergangenen Saison für den Club vom Ettenberg auflaufen. „Wenn jemand nachweist, dass er 100 Kilometer von seinem Wohnort studiert oder arbeitet, dann ist das möglich“, sagte Mühlheims Abteilungsleiter Jürgen Buhl. Nun hat sich der „technische gut ausgebildete“Fußballer entschieden, nicht mehr für den SC Lahr, sondern nur noch für den VfL aufzulaufen.
Nur zwei Wochen nach der erfolgreichen Relegation ist der SC Wellendingen wieder ins Training eingestiegen. Trainer Sebastian von
Au lässt seine Akteure trotz der kurzen Pause schwitzen. Kraft- und Ausdauertraining steht auf dem Programm. Dass seine Bezirksliga-Kicker wegen der Relegation noch gut im Saft stehen, lässt er nicht als Ausrede für geringe Trainingsumfänge gelten. „Als Aufsteiger müssen wir mehr machen“, sagt von Au. Allerdings sei es ein Vorteil, dass „wir nicht bei Null anfangen müssen“. Auch wenn eine längere Auszeit gut getan hätte. Klagen über die Strapazen hat von Au von seinen Spielern noch nicht gehört. Ohne Ball arbeitet derzeit noch Dennis Ruks. Nach seiner Kahnbein-Operation sei er noch im Aufbautraining, sagt sein Trainer. Die Lauf- und Technikeinheiten würde Ruks mitmachen. „Bei den Zweikämpfen lassen wir ihn noch raus.“
● Der Mann für alle Fälle: Bernhard Fleckenstein aus Renquishausen übernimmt ab der neuen Saison das Traineramt beim FC Schwandorf/ Worndorf/Neuhausen in der Kreisliga A, Staffel 2. Mit Unterstützung aus dem Verein ist Fleckenstein auch für die zweite und dritte Mannschaft verantwortlich.