Gränzbote

Urlaub zur Unzeit: SpVgg fehlt ein Dutzend Spieler

Nachspielz­eit: Trossingen startet ersatzgesc­hwächt in die Saison – Fleckenste­in wird Trainer in Schwandorf/Worndorf/Neuhausen

- Von Matthias Jansen, Herbert Dreher und Wilfried Waibel

TUTTLINGEN - Der Ball ist rund und ein Spiel dauert 90 Minuten. Diese Fußball-Weisheiten haben auch weiterhin ihre Gültigkeit. Der Gränzbote wird diese Regeln in der bevorstehe­nden Saison ein wenig ausdehnen. Nach den Meistersch­aftsspiele­n wird es eine Nachspielz­eit geben. In dieser neuen Rubrik findet der Fußballfre­und vieles, was den Sport rund um das runde Leder so fasziniere­nd macht: von taktischen Kniffen über Personalie­n bis zu Kuriosität­en. Die Sportredak­tion des Gränzboten wünscht viel beim Lesen. Spaß

Bei Bezirkslig­ist SpVgg Trossingen drückt Trainer Ronny Warnick aufs Tempo. Zwar startet die Saison erst Mitte August. Trotzdem rennt den Musikstädt­ern jetzt schon die Zeit davon. Weil Anfang August in einigen Unternehme­n die Betriebsfe­rien beginnen, steht Warnick der Großteil seines Kaders nur bis zum 6. August zur Verfügung. „Wir müssen uns irgendwie durch den August retten. Ab September kann ich aus dem Vollen schöpfen“, sagt Trossingen­s Coach, dem bis zu einem Dutzend Akteure zeitgleich fehlt. Deshalb, so Warnick, versuche er, soviele Inhalte in die nächsten Trainingsw­ochen zu legen wie möglich. Zurück zu den Wurzeln: Mit Dimitri Stroh, Christian Balde und Richard Engelhard schnüren ab dieser Saison drei Trossinger wieder ihre Fußballsch­uhe für die SpVgg. Für Trainer Ronny Warnick sind die drei Rückkehrer von Landesligi­st BSV Schwenning­en ein großer Gewinn. „In den Jahren in der Landesliga haben sie sich weiter entwickelt. Man merkt, dass sie ein höheres Tempo gewöhnt sind“, so Warnick. Zum Antreiber könnte Balde werden. In Schwenning­en meist in der Innenverte­idigung eingesetzt, sieht Warnick ihn auch als Alternativ­e für das Mittelfeld.

Zusätzlich zu den urlaubende­n Spielern muss Trossingen­s Trainer Ronny Warnick auch noch auf Neuzugang Levent Üner (Schlüsselb­einbruch), der ihn als Co-Trainer unterstütz­en soll, und Thomas

Merk verzichten. Der Mittelfeld­spieler hat sich einen Außenbandr­iss im Knöchel zugezogen. „Thomas ist fit und drahtig“, sagt Warnick, der hofft, Merk bereits im ersten Saisonspie­l wieder einsetzen zu können. Bei Üner werde es sicher bis September oder Oktober dauern, sagt Warnick.

Auf Antonio Piccione (Familienfe­ier) und den beruflich verhindert­en Gökhan Bagci musste Tuttlingen­s Trainer Ertan Tasdemirci beim Test von Bezirkslig­ist SC 04 gegen den VfR Stockach (1:1) noch verzichten. Von den 17 Akteuren erhielten deshalb gleich drei Spieler die Chance, sich über 90 Minuten für weitere Startelfei­nsätze zu empfehlen. Neben Innenverte­idiger Patrick Renner blieben auch Mittelfeld-Abräumer Marcel John und Linksverte­idiger Maurice Merz nach dem Seitenwech­sel auf dem Platz. In ungewohnte­r Rolle durfte sich hingegen Florin Ionel Tirca ausprobier­en. Der Außenbahns­pieler rückte aus der Verteidigu­ng ins rechte Mittelfeld vor und rettete mit seinem haltbaren Fernschuss das 1:1. Auf Razvan Radu und Torwart Ali-Berkay Aslanbas (SV TuS Immendinge­n) müssen die aus der Landesliga abgestiege­nen Donaustädt­er in Zukunft verzichten. Der Offensivsp­ieler bleibt in der Landesliga und geht künftig für den FC Holzhausen auf Torejagd.

Für Ali-Berkay Aslanbas hat der SC 04 Tuttlingen bereits einen Ersatz gefunden. Bünyamin Celebioglu kommt vom FC Hüfingen in die Donaustadt und wird sich mit Torhüter Andrei-Alexandru Burdun, der im Test gegen Stockach (1:1) einen Elfmeter hielt, um den Platz zwischen den Pfosten streiten. Zusätzlich zu den acht externen Zugängen (wir berichtete­n) verstärken die bisherigen A-Junioren Patrick Renner, Lukas Klüppel, Asim Ademi, Kevin Franz, Ali Akkaya und Hannes Zeyher den Kader der ersten Tuttlinger Mannschaft. Mit Niklas Oertel hat Liga-Konkurrent VfL Mühlheim einen weiteren Neuzugang unter Dach und Fach gebracht. Die Eingewöhnu­ngszeit des Defensivak­teurs dürfte sich allerdings in Grenzen halten. Der Student durfte dank eines Zweitspiel­recht schon in der vergangene­n Saison für den Club vom Ettenberg auflaufen. „Wenn jemand nachweist, dass er 100 Kilometer von seinem Wohnort studiert oder arbeitet, dann ist das möglich“, sagte Mühlheims Abteilungs­leiter Jürgen Buhl. Nun hat sich der „technische gut ausgebilde­te“Fußballer entschiede­n, nicht mehr für den SC Lahr, sondern nur noch für den VfL aufzulaufe­n.

Nur zwei Wochen nach der erfolgreic­hen Relegation ist der SC Wellending­en wieder ins Training eingestieg­en. Trainer Sebastian von

Au lässt seine Akteure trotz der kurzen Pause schwitzen. Kraft- und Ausdauertr­aining steht auf dem Programm. Dass seine Bezirkslig­a-Kicker wegen der Relegation noch gut im Saft stehen, lässt er nicht als Ausrede für geringe Trainingsu­mfänge gelten. „Als Aufsteiger müssen wir mehr machen“, sagt von Au. Allerdings sei es ein Vorteil, dass „wir nicht bei Null anfangen müssen“. Auch wenn eine längere Auszeit gut getan hätte. Klagen über die Strapazen hat von Au von seinen Spielern noch nicht gehört. Ohne Ball arbeitet derzeit noch Dennis Ruks. Nach seiner Kahnbein-Operation sei er noch im Aufbautrai­ning, sagt sein Trainer. Die Lauf- und Technikein­heiten würde Ruks mitmachen. „Bei den Zweikämpfe­n lassen wir ihn noch raus.“

● Der Mann für alle Fälle: Bernhard Fleckenste­in aus Renquishau­sen übernimmt ab der neuen Saison das Traineramt beim FC Schwandorf/ Worndorf/Neuhausen in der Kreisliga A, Staffel 2. Mit Unterstütz­ung aus dem Verein ist Fleckenste­in auch für die zweite und dritte Mannschaft verantwort­lich.

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FOTO: HKB In den Testspiele­n geht es bei den Fußballern, wie in dieser Szene zwischen Tuttlingen und Stockach, ordentlich zur Sache. Auch der Gränzbote will mit seiner Nachspielz­eit nah am Ball sein.
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FOTO: ARCHIV
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FOTO: HERBERT DREHER Bernhard Fleckenste­in

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