Machtwort vom BVB
Dortmund beendet den Transferpoker um Torjäger Aubameyang – der trifft doppelt beim 3:1 über Milan
GUANGZHOU (SID/dpa/sz) - Gegen den AC Milan tat Pierre-Emerick Aubameyang das, was er am liebsten tut: Tore schießen. Beim 3:1 (2:1)-Testsieg von Borussia Dortmund auf der Asien-Reise im chinesischen Guangzhou traf der 28 Jahre alte Bundesliga-Torschützenkönig zweimal (20., Foulelfmeter/63.). Der pfeilschnelle Angreifer aus Gabun zeigte unter dem neuen Trainer Peter Bosz alte Qualität und Torriecher, und der BVB will ihn nun halten, auch wenn noch eine hohe Offerte kommt. „Wir betrachten das Transferfenster für ihn als geschlossen, da ansonsten die Zeit zu knapp geworden wäre“, sagte Manager Michael Zorc. Ursprünglich hatte der BVB den 26. Juli als letzte Frist gesetzt. Um den Afrikaner (Vertrag beim BVB bis 2020) hatten Chelsea und eben Milan gebuhlt, der chinesische Club Tianjin stieg angesichts der Ablöse offenbar ebenso aus wie Paris, das im Sturmzentrum mit Edinson Cavani exzellent besetzt ist.
Gegen Milan zeigte Aubameyang seine alten Tugenden. Schnelles Erfassen der Offensivsituationen, Antrittsschnelligkeit und unnachahmlicher Zug zum Tor – Milan konnte nur neidisch staunen. Nach 73 Minuten durfte Aubameyang vom Platz und wurde durch André Schürrle ersetzt. Das 1:0 hatte Nuri Sahin (16.) erzielt, Carlos Bacca (24.) traf für Milan. Alle drei BVB-Tore bereitete der USYoungster Christian Pulisic vor.
Auf Neuzugang Ömer Toprak musste BVB-Trainer Peter Bosz verzichten. Der türkische Innenverteidiger, geboren in Ravensburg, war wegen Visa-Problemen bereits aus China nach Deutschland zurückgeflogen. Seinen zweiten Einsatz genoss Mario Götze, der in der 64. Minute aufs Feld kam. Der Weltmeister äußerte sich derweil erstmals über den Ex-Trainer Thomas Tuchel. Auch Götze war offenbar nicht überzeugt von dem 43Jährigen: „Er hat viel gefordert, doch obwohl es für das Team und die Spieler nicht immer einfach mit ihm war, haben wir den Pokal gewonnen und große Qualität gezeigt“, sagte Götze im Interview mit den Perform-Portalen. „Von den bloßen Ergebnissen her hat es sehr gut funktioniert. Jeder Einzelne hat alles in die Waagschale geworfen, das war das Verdienst von allen. Wir wissen aber, dass wir uns trotzdem noch steigern können.“
Die Hoffnung beim BVB, dass es in dieser Saison in der Bundesliga besser laufen könnte, manifestiert sich also vor allem in Nachfolger Bosz. Weniger in den neuen Spielern, im neuen Trainer, der erstmals mit Ajax Amsterdam internationalen Ruhm erntete, sieht der BVB offenbar das meiste Potenzial. Götze sagt: „Er macht auf mich einen sehr positiven und offenen Eindruck. Ich kann mich sehr gut mit der Philosophie des Trainerteams identifizieren. Für mich persönlich, aber auch für die Mannschaft könnte das sehr gut passen. Ich glaube, wir werden viel Spaß mit ihm haben.“
Das erste Pflichtspiel bestreitet der BVB am 5. August gegen Meister Bayern München. Dann findet in Dortmund der Supercup statt (20.30 Uhr).