Kindergarten soll ins Torhaus einziehen
Der Gemeinderat stimmt einer Gebührenerhöhung für die Betreuung von Kindern zu
Gemeinderat stimmt Gebührenerhöhung für die Betreuung von Kindern zu.
TUTTLINGEN - Die Stadt Tuttlingen verfolgt den angedachten Ausbau des Kindergartens Bruder Klaus in der Nordstadt nicht weiter. Der Grund: Die Kosten für die Erweiterung, die von der katholischen Kirche nun beziffert wurden, sind der Stadt zu hoch. Dafür soll im geplanten Torhaus im Baugebiet Thiergarten ein Kindergarten mit drei Gruppen Einzug halten. Zudem stimmt der Gemeinderat einer Erhöhung der Kindergartengebühren zu.
Zuvor hatte Klaus Jansen, Leiter des Fachbereichs Familie, Integration und Soziales bei der Stadt, die aktuellen Zahlen präsentiert. Daraus wurde ersichtlich, dass die Kindertageseinrichtungen in Tuttlingen voll ausgelastet sind. „Tuttlingen ist am wachsen. Es kann sein, dass wir auf den Gemeinderat zukommen, weil wir mehr Plätze brauchen“, betonte Jansen. Vor allem durch das Baugebiet Thiergarten werde Druck nach zusätzlichen Kindergartenplätzen in der Nordstadt erzeugt. Aktuell gibt es in Tuttlingen 1539 Plätze für die Betreuung von Kindern über und unter drei Jahren.
Mit der Wohnbau gesprochen
Oberbürgermeister Michael Beck erinnerte daran, dass die Stadt die Kirche gebeten habe, einen Plan zur Erweiterung des Kindergartens Bruder Klaus zu erstellen. Nun lägen die Unterlagen vor. Aus ihnen gehe hervor, dass die Kosten „einen Bereich erreicht haben, die üblicherweise für zwei Gruppen reichen“. Vor dem Hintergrund plane die Stadt lieber eine eigene Einrichtung im Torhaus. Die Stadt habe dazu bereits mit der Tuttlinger Wohnbau gesprochen. Auch im Verwaltungs- und Finanzausschuss sei das Thema bereits nichtöffentlich behandelt worden.
Jansen betonte zudem, dass die Stadt 40 zusätzliche Ganztagesplätze für die U3-Betreuung gewonnen habe. 30 davon seien bereits vergeben. „Die Warteliste konnten wir damit abbauen“, betonte er.
Die von der Verwaltung vorgeschlagene Erhöhung der Elternbeiträge für das Kindergartenjahr 2017/ 18 um sechs Prozent und für das Kindergartenjahr 2018/19 um weitere drei Prozent orientiere sich laut Jansen an der Empfehlung der Kirchen und der kommunalen Landesverbände. Das Ziel sei es, einen Deckungsgrad der Kindergartenkosten in Höhe von 20 Prozent durch die Elternbeiträge zu erreichen. Gleichzeitig stimmt der Gemeinderat einer Erhöhung der städtischen Kostenübernahme für die kirchlichen Betreuungsplätze für Kinder ab drei Jahren auf 75 Prozent der Betriebskosten zu.
Mittelfristig rechnet Jansen damit, dass nahezu alle Zweijährigen in Tuttlingen in eine Kita gehen werden: „Dann reichen unsere Plätze nicht mehr aus.“Wenn der Kindergarten im Torhaus komme, dann würden dort auch Plätze für die U3Betreuung eingerichtet werden.
Pläne für Eßlingen
Von Simone Bühler (LBU) auf die Situation des Kindergartens in Eßlingen angesprochen betonte Beck, dass die Stadt vieles versucht habe, aber derzeit nur eine Anmeldung für 2018 vorliege. „Wir haben nur eine Chance, den Kindergarten zu erhalten, wenn wir in Eßlingen etwas anbieten, das es in der Stadt noch nicht gibt.“Die Stadt sei dran, es mache aber andererseits auch keinen Sinn einen Kindergarten zu erhalten, wenn die Kinder fehlen würden.