Ausstellung über den „Scharf-Eck-Kreis“
Das Fridinger Künstlerhaus Scharf Eck besteht seit zehn Jahren
FRIDINGEN (sz) - Aus Anlass des zehnjährigen Bestehens des Künstlerhauses Scharf Eck zeigt die HansBucher-Stiftung im Museum Oberes Donautal im Ifflinger Schloss in Fridingen bis 27. August eine Ausstellung über den so genannten „ScharfEck-Kreis“. Hierbei handelte es sich um einen Kreis musisch und künstlerisch begabter junger Leute, die sich in den 1970er Jahren bei dem Fridinger Maler Hans Bucher einfanden.
Bucher besaß die Begabung, junge Menschen an die Kunst heranzuführen, ihre besonderen Fähigkeiten zu entdecken und zu fördern. Gemeinsam zog man hinaus in die Landschaft, um unter freiem Himmel und im Wechsel des Lichts das eigene Sehen und bildnerische Gestalten zu üben. Ausgedehnte Wanderungen durchs Donautal oder in den Hegau und sogar eine gemeinsame Italienreise wurden unternommen. Wesentlich für das Zustandekommen des Kreises war Buchers Freundschaft zu Wolfgang Gellert, der 1969 als Malergeselle bei Hans Bucher einzog. Über ihn kamen Eduard Deschner und Norbert Lewald ins „Scharf Eck“, die ihrerseits Matthias Deschner und Dieter Weiss nach sich zogen.
1976 kam Siegfried Kossack hinzu, der bei Hans Bucher eine Ausbildung im Mal- und Lackierhandwerk absolvierte und auch später sein Mitarbeiter blieb. Schließlich ergab sich ein enger Kontakt zu der in Buchheim lebenden Cousine von Hans Bucher, Pauline Wohnhas, die in den 1970er-Jahren – angeregt durch den künstlerischen Dialog mit dem „Scharf Eck-Kreis“– ihre lange vernachlässigte künstlerische Produktion wieder aufnahm.
Eine Ausstellung in Mühlheim an der Donau präsentierte 1980 die Ergebnisse der Jahre gemeinsamer Schaffensphasen, „in denen jeder für den anderen wichtig wurde, wichtig als Anreger, Kritiker, Freund und Berater“, stets getragen von der stillschweigenden Voraussetzung, den anderen in seiner Eigenart anzuerkennen und ihn als Bereicherung zu erfahren“, so Norbert Langholz.
Einige Mitglieder haben erst im Scharf Eck zu eigenständigem künstlerischen Schaffen gefunden. Die meisten sind bis heute als Künstler, Kunsthandwerker oder Restauratoren tätig. Die Ausstellung zeigt weitgehend Werke aus dem Fundus der Hans-Bucher-Stiftung, die zur Zeit des Scharf-Eck-Kreises in den 1970er Jahren entstanden sind. Die Öffnungszeiten sind: Sonntags von 14 bis 17 Uhr.