Donauversickerung gemeinsam vermarkten
Donaubergland GmbH lädt zum Workshop nach Immendingen ein – Teilnehmer bringen Ideen ein
IMMENDINGEN - Die Donauversickerung ist ein Phänomen, das Tag für Tag zahlreiche Gäste anzieht. Und sie ist ein Phänomen, das nicht nur auf eine Kommune beschränkt ist. Von einer gemeinsamen und strukturierten Vermarktung kann aber bisher keine Rede sein. Der Landkreis Tuttlingen will das ändern.
Deshalb hat unter der Federführung der Donaubergland GmbH ein Workshop in Immendingen stattgefunden, bei dem sich knapp 20 Experten und Vertreter der Kommunen sowie verschiedener Interessensgruppen Gedanken über die Potenziale des Themas und mögliche Projekte gemacht haben. Der nächste Workshop wird Ende Oktober stattfinden.
Auch der Moderator fängt Feuer
Nach guten drei Stunden geht der Workshop im Immendinger Rathaus auf seine Zielgrade. Die beiden Pinnwände – überschrieben mit „Themenspektrum“und „Visionen und Zettel“– sind randvoll mit Zetteln. „Ich habe Feuer gefangen“, sagt Alexander Seiz von der Agentur Kohl & Partner aus Stuttgart, als er die Ergebnisse des Treffens zusammenfasst. Die Agentur hat die Moderation der Konzeptentwicklung zum weiteren Umgang mit dem Phänomen Donauversickerung übernommen.
„Sie haben hier ein wirkliches Pfund“, sagt Seiz. Und die Voraussetzungen seien um vieles günstiger als bei anderen Projekten, die er als Tourismusberater betreue: Die Nachfrage sei schon da, die Donauversickerung genieße weltweite Aufmerksamkeit. Das Phänomen habe europäische Bedeutung. „Jetzt ist die Frage, wie man mehr daraus machen kann und wie man den Stellenwert auch in der Region bewusst macht.“
Wie groß der Themenbereich der Donauversickerung ist, zeigt ein Blick auf die Pinnwände beim Workshop: Es geht um das geologische Phänomen, um die Natur, den europäischen Kulturraum, Industriekultur und Wirtschaft, den Tourismus, politischen Streit oder Archäologie. Hinter diesen Schlagworten verbergen sich jeweils noch diverse Anknüpfungspunkte. „Das sind so viele Themen, dass jede Kommune etwas haben kann und dass eine Ortschaft das alleine gar nicht abdecken kann, wenn es richtig gemacht werden soll“, sagt Seiz. Ein erster, gemeinsamer Schritt sei nun gemacht worden. „Aber es braucht noch einige Diskussionen und Ideen.“
Kommunen ins Konzept integriert
Der Auftakt war aber schon vielversprechend: So wurde vorgeschlagen, darüber nachzudenken, wie man die jeweiligen Kommunen in das Konzept integrieren kann, um dort Wertschöpfung zu generieren. Es solle versucht werden, das Augenmerk stärker auf das große Ganze zu legen, statt auf Einzelpunkte, und so eine „Perlenkette“von Angeboten entstehen zu lassen.
Andenken könnten bei der Vermarktung helfen, ein Info-Zentrum ein Anlaufpunkt sein, auch wenn bei hohem Wasserstand das Phänomen Versickerung kaum sichtbar ist. Die Erlebbarkeit dessen, was hier passiert, sei wichtig. Der Titel Naturerbe könnte ins Auge gefasst werden und so auch die mediale Aufmerksamkeit auf die Donauversickerung lenken.