Und Österreich jubelt übers Halbfinale ...
Feiern können Österreichs Fußball-Heldinnen bereits wie ein Europameister. Nach dem Einzug ins Halbfinale startete das EM-Überraschungsteam eine Polonaise durch die Interviewzone, aus vollem Halse singend: „Scheiß drauf, Holland ist nur einmal im Jahr!“Mit der Hymne rocken die ÖFB-Frauen schon seit dem Viertelfinaleinzug als Gruppensieger das Turnier in den Niederlanden. Und nach dem 5:3 im Elfmeterschießen am Sonntag in der Runde der letzten Acht gegen Spanien kannte die Euphorie in Tilburg und der Heimat keine Grenzen mehr. „Es ist unfassbar, was die Mannschaft hier wieder gezeigt hat“, schwärmte Torhüterin Manuela Zinsberger, die mit einem gehaltenen Elfmeter den Krimi vom Punkt entschied: „Wir sind das erste Mal dabei, und es ist unglaublich, was in uns steckt, vor allem mental.“ Die erst 21-Jährige von Bayern München gehört als eine von 14 Bundesliga-Legionärinnen zu den Stützen im Team des Weltranglisten-25. Auch Turbine Potsdams Sarah Zadrazil musste sich nach dem Einzug in die Runde der letzten Vier mehrfach kneifen. „Das ist ein Traum“, sagte die 24-Jährige und verriet das Geheimrezept: „Das ist unser Teamspirit. Wir sind eine chaotische Super-Mannschaft und haben viel Nun kämpft der sympathische Außenseiter aus der Alpenrepublik um den Einzug ins Endspiel am Sonntag in Enschede – und er erobert(e) die Herzen der Fans. „Der Wahnsinn geht weiter – das EM-Märchen geht in die Verlängerung“titelte die „Kronen Zeitung“. Der „Standard“blickte sogar schon weiter: „Und jetzt das große Träumen“. Begeistert zeigte sich auch Bundeskanzler Christian Kern: „Ihr seid der Wahnsinn. Ganz Österreich ist so stolz auf euch!“Bundespräsident Alexander Van der Bellen lobte „eine großartige sportliche und mentale Leistung“. Die übrigens bescherte dem ORF bei dessen Live-Übertragung einen Marktanteil von 44 Prozent. Das entscheidende Gruppenspiel gegen Island (3:0) hatte der ORF auch schon live gesendet – Männer-Meister RB Salzburg musste sein Qualifikationshinspiel in der Champions League gegen HNK Rijeka deshalb im Vorabendprogramm (Anstoß: 18.45 Uhr) bestreiten! Dass der nächste Gegner am Donnerstag (18 Uhr/Eurosport) überraschenderweise Dänemark und nicht Deutschland heißt, kommt der taktisch glänzend eingestellten Auswahl von Dominik Thalhammer nicht ungelegen. Aber: „Ehrlich gesagt ist es wurscht, gegen wen es jetzt geht“, sagte Nicole Billa von der TSG Hoffenheim: „Wir können positiv ins Match gehen, weil wir genug Selbstvertrauen getankt haben.“Unter anderem bei einem Testspiel, das erst wenige Wochen zurückliegt. Da schlug Österreich die Däninnen mit 4:2. (SID/dpa/sz)