Gletscherschmelze erschwert den Aufstieg
Dafür werden die Spaichinger Bergsteiger mit Sonne, Steinböcken und grandiosen Ausblicken belohnt
SPAICHINGEN (pm) - Wieder hat sich eine Gruppe der Spaichinger Bergsteiger aufgemacht, die Gipfel der Alpen zu erklimmen, genauer den Wildstrubel.
Bei stark bewölktem Wetter starten und bei Sonnenschein und Fernsicht auf dem Gipfel; – so war die Hoffnung einer achtköpfigen Bergsteigergruppe, als sie in Richtung Schweiz aufbrach. Ausgangspunkt war der Gemmipass, oberhalb von Leukerbad in einem Seitenarm des Rhonetals.
Und tatsächlich empfing die Bergsteiger ein kalter Nebelwind auf dem Pass. Aber je näher die Lämmerenhütte kam, desto häufiger spickten die umliegenden Gipfel aus der Wolkensoße heraus. Nach Kaffee und Kuchen auf der neu erweiterten SAC-Hütte lockte die nähere Umgebung. Hier tummelte sich ein ganzes Rudel Steinböcke mit Nachwuchs unterhalb des Steghorns.
Mit leichterem Gepäck, aber mit Steigeisen und Eispickel ausgerüstet ging es am nächsten Morgen in Richtung Gipfelziel. Das Wetter war optimal, doch der Gletscher war viel weiter entfernt als in den Karten verzeichnet. Riesige Schuttflächen mit unzähligen – auch unsinnigen – Steinmännchen bildeten ein Steinlabyrinth. Die Gletscherschmelze hatte den Wildstrubelgletscher erheblich in seiner Länge reduziert, dafür aber waren die steileren Passagen Sonne belohnte die Kletterer. noch steiler und vereister. Nur mithilfe der Steigeisen, Pickel und Seilsicherung erreichte die Gruppe den ersehnten Wildstrubelgipfel mit 3243 Metern.
Die Aussicht war gigantisch: Besonders die Berner und Walliser 4000er Gipfel glänzten in der Sonne und im Südwesten reichte der Blick bis zum Mont Blanc. Die Gipfelrast wurde zur Genussrast für Augen und auch die hungrigen Mägen.
Der Abstieg erfolgte wieder über die gleiche Route zum Ausgangspunkt. Das Sonnenfenster hatte gehalten, war doch für die nächsten Tage wieder schlechtes Wetter angesagt. Die Teilnehmer waren Roswitha Bronner, Cordula Bühler, Edwin Bronner, Manfred Boll, Philipp Butz, Erich Marquardt, Joachim Reger, Reinhold Benz.