Rund zehn Züge mehr pro Tag
Nach Rheintalbahn-Sperrung: Belastung für Gäubahn noch überschaubar
WURMLINGEN/RIETHEIM-WEILHEIM - Weil sich auf der Rheintalstrecke bei Rastatt durch einen Erdrutsch die Gleise abgesenkt haben, hat die Deutsche Bahn die Strecke bis voraussichtlich zum 7. Oktober gesperrt. Eine der Umleitungsstrecken ist die Gäubahn, die längs durch den Landkreis Tuttlingen verläuft. Doch ein übermäßig vermehrter Zugverkehr zeichnet sich bislang laut Bahn nicht ab.
„Das ist immer von der Auftragslage der Unternehmen abhängig, wie viele Güterzüge fahren“, sagt ein Sprecher der Deutschen Bahn in Stuttgart am Donnerstagnachmittag auf Nachfrage unserer Zeitung. Am Personentransport ändere sich nichts. „Die Züge fahren nach wie vor regulär. Es werden auch nicht mehr“, so der Sprecher weiter. Das Angebot, dass die Gäubahn als Umleitungsstrecke genutzt werden kann, stehe. „Schlussendlich entscheidet der Eisenbahnverkehrsunternehmer, welche Strecke er befahren möchte.“Außerdem müsse die Strecke, und damit die Trassen, auch frei sein. An manchen Stellen gebe es nur ein Gleis, da müssten sich die Züge dann arrangieren.
Sicher sei, dass es mehr Güterzüge werden, die die Gäubahn nutzen werden. Zurzeit sei es aber keine hohe Zahl. „Angemeldet sind bislang rund 30 Züge pro Tag“, erklärt der Sprecher. Im normalen Betrieb seien es sonst um die 20. Allerdings verteilten sich diese Güterzüge noch über einen 20-Stunden-Tag – also ein Güterzug pro Stunde, rechnet der Pressesprecher vor. Bei der derzeitigen Erhöhung könnten es auch mal zwei sein. Das seien Durchschnittswerte.
Anzahl kann täglich schwanken
Eine merkliche Belastung für die Anwohner in den Gemeinden des Landkreises Tuttlingen sei also zurzeit nicht zu erwarten. Allerdings sei das auch schwer zu beurteilen, wie der Sprecher sagt. „Wenn es da neue Informationen gibt, werden wir aber auch informieren.“Die Anzahl der Güterzüge könne sich allerdings auch täglich ändern. Auch das liege an der Lage der Unternehmen.
Die Hochrechnungen seien der aktuelle Stand. Entscheidend sei auch, dass nicht alle Unternehmen alle Strecken nutzen könnten. „Das kommt beispielsweise auch auf Steigungen oder die Streckenkapazitäten an.“Also je nachdem, was und wie viel transportiert werde.
In Wurmlingen ist laut Hauptamtsleiter Rolf Liebermann noch nichts von der Sperrung der Rheintalstrecke aufgefallen. „Uns ist weder etwas negativ aufgefallen, noch gab es bei uns Beschwerden“, sagt er auf Nachfrage. Mehr Lärm oder Züge gebe es laut seiner Einschätzung zumindest nicht.
Auch in Rietheim-Weilheim sei das Problem nur aus der Presse bekannt, gibt Bürgermeister Jochen Arno Auskunft. Er habe allerdings schon viele Presseanfragen dazu bekommen. Auch das Rathaus habe eine Anfrage an die Deutsche Bahn herausgegeben. Zum Zeitpunkt des Gesprächs mit unserer Zeitung lag noch kein Ergebnis vor. Von Mitarbeitern habe er allerdings gehört, dass der Lärm nachts etwas zugenommen hätte. Direkte Beschwerden aus der Bevölkerung habe es aber keine gegeben. „Die gehen aber auch nicht zum Rathaus“, so Arno.