Deftig, bayerisch, rabenschwarz
Falsche Siebziger (ARD, Mittwoch, 20.15 Uhr)
– Hubertus Hochstetter (Sebastian Bezzel), ein klammer, alleinerziehender Vater, gerät ständig mit seinem eige- nen Vater aneinander. Seinen Kummer ertränkt er mit Alkohol. Als er ein paar Promille zu viel hat, um Opa vom Seniorenabend abzuholen, überlässt er seinem 16-jährigen Sohn das Steuer. Mit verheerenden Folgen: Opa tot, Rente weg, und bald der Hof. Hochstetter will Opas Leiche verstecken, um die Rente zu sichern. Und merkt bald, dass er nicht der einzige ist, der so denkt.
Regisseur Matthias Kiefersauer hat die Thematik „Landflucht und Hofsterben“zu einem volkstümlichen, derben Schwank ausgebaut. Dass er langjährige Erfahrung im „Komödienstadl“gesammelt hat, ist dabei nicht zu übersehen. Zum Glück wurde hier beim Humor ein gutes Stück draufgelegt. Alle kriegen ihr Fett weg, auch die Kirche und die Beichte. „Katholisch sei’ is’ wia a Waschmaschin’, drei Umdrehungen und ois is’ wieder guat“, sagt Hofstetter zum Thema Lügen. Ständig stirbt jemand, ständig müssen Leichen weg und die Doppelgänger, die aufgetan werden, treten in allerhand Fettnäpfchen. Es ist ein wahres Lustspiel, deftig, makaber und rabenschwarz. Allein schon der Dialekt sorgt für Lacher – einer der Doppelgänger kommt nämlich aus Hamburg. Ein Heimatfilm, der Spaß macht und dem man die Spielfreude der Schauspieler ansieht.