Raus aus der Bezirksklasse: TV Spaichingen will Doppel-Aufstieg
Ausblick auf die Saison in den Handballligen auf Kreis- und Bezirksebene: Personalsorgen belasten Herren-Team aus Frittlingen-Neufra
TUTTLINGEN - Die Zeit des Testens und Ausprobierens ist am Samstag, 16. September, vorbei. Dann starten die männlichen Handball-Mannschaften in die neue Saison. Mit dem TV Aixheim, dem TV Spaichingen und dem TSV Balgheim gibt es in den verschiedenen Spielklassen mehrere Landkreis-Teams, die den Aufstieg anstreben.
Bezirksliga Männer
Ein Platz unter den besten drei Mannschaften ist das Ziel des TV Aixheim. Der Vorjahresdritte will ein Wörtchen um die Meisterschaft mitreden, sagt Kreisläufer Andreas Faitsch. Der Aufstieg sei nicht das Ziel. „Dafür war die Vorbereitung nicht optimal“, erklärt er. Zudem sei der TV Streichen mit seinen Neuzugängen und die HSG Rottweil stark einzuschätzen, meint Faitsch, dessen Team mit Ausnahme von Neuzugang Tim Reule (HSG Neckartal) unverändert ist. Der Rückraumspieler, so Faitsch, sorge für eine größere Breite im Kader und ist eine weitere Option. Da der TVA einige Zeit nicht in einer Halle trainieren konnte, sind Abstriche im spielerischen Bereich zu befürchten. Die Tatsache, dass sich die Mannschaft kennt, könne dies ausgleichen. „Wir kennen uns auf dem Feld.“Im konditionellen Bereich wurde gut gearbeitet. „Wir sind vorbereitet“, sagt Faitsch.
Für die HSG Fridingen/Mühlheim II geht der Blick ebenfalls nach oben. Allerdings nicht, weil der Aufstieg das sportliche Ziel ist. „Wir wollen ein guter Unterbau für das Württembergliga-Team sein“, sagt HSG-Trainer Sebastian Dreher. Spieler fitmachen, in guter Form halten und in der Entwicklung fördern – das steht für den Coach im Vordergrund. Zwar würde er – wie jeder Sportler – gerne erfolgreich sein und in der Bezirksliga oben mitspielen. Mit der unklaren Personallage erwartet Dreher allerdings eher eine „schwierige Runde“. Der Klassenerhalt ist zunächst einmal das Ziel. Mit Felix Sorg und Florian Jetter gilt es, junge Spieler nach der A-Jugend an den Seniorenbereich zu gewöhnen.
Bezirksklasse Männer
Gleiche Liga, gleiches Ziel: Nachdem der TV Spaichingen den Aufstieg im Vorjahr verpasst hatte, nehmen die Männer um Trainer Thomas Stocker einen neuen Anlauf. Die Voraussetzungen sind gut. Der Kader blieb zusammen und wurde verstärkt. Der Oberliga-erfahrene Torhüter Klaus van Bösekom soll zum Rückhalt der Mannschaft werden. Dominik Wetzel kommt aus der Landesliga von der HSG Rietheim-Weilheim und auch die A-Junioren Max Happle, Fabian Simmerer und Tim Wenzler haben großes Potential. „Sie sind technisch gut ausgebildet. Da haben die Trainer gute Arbeit geleistet“, lobt Stocker. Um die Junioren, mit David Baier und Elias Große stehen weitere Spieler auf dem Sprung, in den Seniorenbereich integrieren zu können, sei die Bezirksklasse die richtige Liga, meint der TVS-Trainer. Da die A-Junioren den Sprung in die Württembergliga knapp verpasst hatten, sollten sie in der Klasse konkurrenzfähig sein. Damit der TVS nicht wie in der vergangenen Saison den Start verschläft, hat Stocker seine Mannschaft intensiv – unter anderem mit zwei Trainingslagern – vorbereitet.
„Nicht absteigen“, gibt Franz Orc, Trainer der HSG Frittlingen-Neufra, als Ziel aus. Der Grund: Die Vorbereitung sei schlecht gelaufen. „Es waren manchmal nur drei bis fünf Spieler im Training“, sagt der Coach, dem zu Saisonbeginn mehrere Spieler verletzungsbedingt wegbrechen. Robert Mauch muss wegen einer Knieverletzung passen. Tim Flaig hat sich die Bänder im Sprunggelenk gerissen. „Wenn alle Spieler da sind, habe ich zwölf, 13 Spieler. Momentan sind es neun, darunter zwei Torhüter.“Als Favoriten nennt Orc die HSG Rottweil II und die HSG Baar II. Ansonsten könne in der Liga jeder jeden schlagen. Frittlingen-Neufra hofft, dass die HSG gegen genug Gegner bestehen kann.
Die drei zweiten Mannschaften des TV Aixheim, der HSG RietheimWeilheim und der HSG Baar komplettieren aus Landkreis-Sicht die Bezirksklasse.
Kreisliga A Männer
Viel Spielraum bei den Saisonzielen hat der TSV Balgheim nicht. Platz eins und Aufstieg gibt Trainer Dirk Götz vor. Es wäre der vierte innerhalb von drei Jahren. Die TSV-Riege sei jung und ehrgeizig und habe aus der Vorsaison, als der Aufstieg knapp verpasst wurde, möglicherweise gelernt, meinte Götz. „Wir haben im vergangenen Jahr erstmals Gegenwehr bekommen. Ich hoffe, dass die Jungs die Spiele, die wir im Vorjahr knapp verloren haben, nun gewinnen können.“Ein Plus sei, dass die Balgheimer Akteure das Konzept und die Spielidee bereits verinnerlicht hätten. „Bei uns wird nicht wild drauflosgespielt. Es hat System“, so Götz. Zudem gibt es mit Mario Hammer einen erfahrenen Neuzugang, der bereits für Rietheim höherklassig gespielt hat. „Er wird uns weiterhelfen. Vor allem, wenn es um das Gewinnen wollen geht. Mario kann seinen Mitspielern helfen, die richtige Entscheidung in schwierigen Phasen zu treffen.“Tobias Mohr steht Balgheim nicht zur Verfügung. Nach seiner Knieverletzung pausiert er und konzentriert sich aufs Studium.
Die HSG Nendingen/Tuttlingen/ Wurmlingen will nach dem Abstieg so schnell wie möglich wieder aus der Kreisliga A und zurück auf Bezirksebene. Ob es gleich in diesem Jahr gelingt, kann Trainer Markus Bettinger nicht einschätzen. Die Vorbereitung verlief wegen urlaubs- und verletzungsbedingter Absagen schleppend. Und in der Liga mit nur zwölf Partien müsse sein Team sofort gut funktionieren. „Wenn du zwei, drei Spiele verlierst, bist du im Mittelfeld“, schätzt Bettinger, der im Training Abwehrvarianten und Auslösehandlungen im Angriff hat üben lassen. 16 Spieler hat er zur Verfügung. Einen Unterbau mit zweiter Mannschaft oder A-Jugend gibt es nicht.
Mit dem TV Spaichingen II, der unter Trainer Heinz Kuske im Mittelfeld landen will, und der HSG Baar III sind weitere Mannschaften aus dem Landkreis vertreten.
Kreisliga B Männer
In der Kreisliga B stehen sich zwei Schwergewichte aus der Region gegenüber. Allerdings sind es von Württembergligist HSG Fridingen/ Mühlheim und Landesligist HSG Rietheim-Weilheim jeweils nur die dritten Mannschaften. TUTTLINGEN - Auf Spiele in der Handball-Bezirksklasse der Frauen müssen sich die Zuschauer noch gedulden. Mit einwöchiger Verspätung wird die Saison in der Klasse mit dem Derby zwischen den dritten Mannschaften der HSG Fridingen/ Mühlheim und der HSG Baar (Samstag, 23. September) eröffnet. Bereits am Samstag, 16. September, erfolgt der Anwurf in den übrigen FrauenLigen von der Bezirksliga bis zur Kreisliga A.
Bezirksliga Frauen
Einen Platz im Mittelfeld strebt die HSG Fridingen/Mühlheim II an. Mit Mittelspielerin Kathrin Schilling hat eine Leistungsträgerin die Mannschaft studienbedingt verlassen. „Ich hoffe, wir können den Abgang einigermaßen kompensieren“, sagt Trainer Roland Fuchs. Alternativen sind da. Sechs Spielerinnen aus der A-Jugend rücken in den Kader der Donautal-HSG auf. Diese hätten zwar schon bei der Zweiten mitgespielt, müssten aber noch weiter integriert werden. Mit der Vorbereitung war Fuchs durchaus zufrieden. Den Schwerpunkt legte er auf die Defensivarbeit. „Das hat für uns Priorität. Wir wollen aus einer stabilen Abwehr viel Tempo spielen, in die erste und zweite Welle kommen.“Sorgen bereitet zu Saisonbeginn die Position hinter der Deckung. Maxime Rueß fehlt langzeitverletzt. „Es ist offen, wann sie wieder dabei ist“, sagt Fuchs. Elisa Fischer ist ebenfalls angeschlagen. Mit Sabrina Müller und Rebecca Höfig verbleiben immerhin zwei weitere Torhüterinnen.
Mit mehrwöchiger Verzögerung beginnt für Landesliga-Absteiger HSG Baar die Saison. Die Mannschaft von Trainer Oliver Ulrich greift, da die ersten drei Spiele verlegt wurden, erst Anfang Oktober ins Geschehen ein. Für den Coach war die auf fast drei Monate verlängerte Vorbereitungszeit eine Herausforderung. „Das hat uns den Plan gehörig durcheinander gewirbelt. Wir mussten die Motivation bei den Spielerinnen oben halten.“Kompensiert wurde die spielfreie Dauer mit Tests und Turnierteilnahmen. Möglicherweise kommt die längere Zeit bis zum Meisterschaftsstart dem Team zu Gute. Sechs Spielerinnen sind gegangen, fünf neue hinzugekommen. „Wir müssen uns als Team finden“, sagt Ulrich, der sein Team nicht als Favorit in der Liga sieht. „Wir haben in den vergangenen beiden Jahren den Großteil der Spiele verloren. Da kann ich nicht sagen: Neue Liga, neues Glück und wir steigen auf. Wir haben das Potential, oben mitzuspielen.“Fit genug für die neue Saison ist die HSG. „Lisa Frankenstein macht als Athletiktrainerin eine hervorragende Arbeit. Alle Spielerinnen sind top-fit und das ist ihr Verdienst“, lobt Ulrich die ehemalige HSG-Spielerin, die nach dem Ende der aktiven Zeit in neuer Funktion zum Erfolg der Mannschaft beitragen will.
Mit der zweiten Mannschaft der HSG Nendingen/Tuttlingen/Wurmlingen tritt eine weitere Mannschaft aus dem Kreis in dieser Liga an.
Bezirksklasse Frauen
Der Lohn für die Arbeit soll eingefahren werden. Das gilt bei den Frauen des TV Spaichingen gleich im doppelten Sinn. Zum einen kann Trainer Emil Ilic erstmals Spielerinnen aus dem eigenen Nachwuchs einbauen. Zum anderen soll der Aufstieg in die Bezirksliga gelingen. Obwohl mit Christiane Koscher eine Leistungsträgerin die Mannschaft verlassen hat, ist Ilic durchaus optimistisch. „Ich beziehe mich auf die vergangene Runde, als wir bereits um den zweiten Platz hätten streiten können.“Dass Spiele unnötig verloren wurden, soll dem Team nun nicht wieder passieren. „Ich glaube, dass die Mannschaft nun soweit ist, dass sie beurteilen kann, worauf es ankommt. Dass sie im Spiel einen Plan haben und nicht so kopflos agieren“, sagt Ilic. Viele Fehltritte kann sich der TVS aus Sicht des Coaches nicht leisten. „Mit sieben Mannschaften ist die Bezirksklasse unterbesetzt. Da wird jeder Punktverlust weh tun.“ Vom Potential dürfte Spaichingen stärker als im Vorjahr sein. „Ich freue mich auf die A-Juniorinnen“, erklärt Ilic. Für die gut ausgebildeten Spielerinnen wie Verena Honer, Michelle Merkt und Selina Schäfer sei der Sprung in die Bezirksklasse von der Leistung machbar.
Der Klassenerhalt ist für die Damen der HSG Rietheim-Weilheim das primäre Ziel. „Diese Spielzeit ist für uns ein Übergangsjahr“, sagt Trainer Wolfgang Seeh. Mit Stephanie Aicher und Isabel Ruf haben sich zwei Leistungsträgerinnen und Haupttorschützinnen in eine Pause verabschiedet. „Der Verlust ist groß. Beide Spielerinnen sind vorangegangen“, sagt der Coach, dessen Kader weiter ausgedünnt wurde. Zwar dürften einige A-Jugendliche mit einem Doppelspielrecht eingesetzt werden. Die jungen Spielerinnen werden aber hauptsächlich in der AJugend benötigt, da die Staffel mit zehn Mannschaften recht groß ist. Seeh will die A-Juniorinnen heranführen und integrieren, damit „wir in zwei, drei Jahren wieder eine stärkere Mannschaft haben.“Mit der Vorbereitung ist Seeh durchaus zufrieden. Zwischen neun und 13 Spielerinnen waren im Training. Der Schwerpunkt lag auf der Abwehrarbeit. „Jedes Tor, das wir hinten nicht kriegen, müssen wir vorne nicht werfen.“Zudem wurde viel Wurftraining absolviert, um klare Tore erzielen zu können. Schließlich fällt mit Karin Mayer eine weitere Rückraumspielerin noch bis November aus.
Als Kandidat für eine Spitzenplatzierung wird die HSG Baar II genannt. Sowohl Spaichingens wie auch Rietheim-Weilheims Trainer haben die Nachbarn im Landkreis auf dem Schirm. Für weiteres Lokalkolorit sorgen die dritten Mannschaften der HSG NTW und HSG Fridingen/Mühlheim.
Kreisliga A Frauen
Ein ambitioniertes Ziel hat Franz Orc der Frauen-Mannschaft der HSG Frittlingen-Neufra gesetzt. „Wir wollen 50 Prozent der Spiele gewinnen“, macht der Coach zur Vorgabe. Trotz der schwachen Vorsaison. Da hatten die Handballerinnen aus Frittlingen/ Neufra nur vier Zähler aus zehn Partien eingesammelt. Orc meint dennoch: „Das ist machbar. Ich habe die Spiele der Frauen in der vergangenen Runde verfolgt.“Zumal die Vorbereitung auf die neue Saison erfreulich gut gewesen sei, meinte Orc.
Die Mannschaft aus FrittlingenNeufra trifft in zwei Spielen auf die HSG Baar III.