„Keine Veränderung bedeutet Rückschritt“
IMMENDINGEN – Wie groß die Veränderungen sind, die durch das geplante Bahnhofsquartier auf Immendingen zukommen, wollte Katja Mielcarek von Bürgermeister Markus Hugger (Foto: mie) wissen.
Mit dem neuen Bahnhofsquartier bekäme Immendingen nach dem Einkaufszentrum und dem Ortszentrum ein drittes Zentrum. Macht das Sinn?
Ja, natürlich. Heute ist das Bahnhofsareal ein weitgehend totes Quartier. Durch den Zugverkehr, den Donauradweg und den Busbahnhof verkehren hier täglich viele Leute. Wichtig ist uns, dass dort ein gesunder Mix aus Gastronomie, Hotellerie, Gewerbe und Wohnbebauung entsteht.
Gefährdet das neue Zentrum nicht alteingesessene Geschäfte?
Im Gespräch mit Adventus haben wir äußersten Wert darauf gelegt, dass idealerweise das Angebot im künftigen Bahnhofsquartier eine Ergänzung und keine Konkurrenz zu dem im Ortskern bildet. So soll das Bistro-Café an dem Hotel kein Backshop sein, sondern eher ein Café mit Konditorei. Seit der Schließung des Schwarzwald-Cafés fehlt uns so etwas. Zudem bringt das Hotel zusätzliche Menschen in den Kernort.
Laut Adventus kommen auf Immendingen weitere Veränderungen zu.
Immendingen wird sich auf jeden Fall verändern – mit oder ohne Adventus. Durch die Ansiedlung von Daimler sind entscheidende Weichen gestellt worden. Es siedeln sich weitere Firmen an, unsere Bevölkerung wächst, wir brauchen Hotels und Wohnungen. Damit wird sich auch das äußere Bild von Immendingen verändern. Aber das muss ja kein Nachteil sein. Im Gegenteil, ich halte das für eine große Chance für unsere Gemeinde.
Bleibt Immendingen denn noch Immendingen?
Das muss das oberste Ziel von uns und von Adventus sein. Die Ortsteile sollen ihren dörflichen Charme behalten und der Kernort soll erkennbar bleiben. Immendingen ist oft massiven Veränderungen unterworfen gewesen. Man denke nur an die Zeiten der Maschinenfabrik oder des Betonwerks. Es gab schon zwei Hotels im Kernort, und der Bahnhof hatte früher eine große Bedeutung. Aus meiner Sicht ist es gut und richtig, Immendingen wieder in diese Richtung zu führen. Wenn es keine Veränderung mehr gibt, ist das ein Rückschritt.