Kraus setzt auf eigene Teilefertigung
FDP-Politiker besuchen den Spaichinger Maschinenbauer
SPAICHINGEN (al) - Politischen Besuch hat die Firma Kraus Maschinenbau GmbH in Spaichingen erhalten: Der Spitzenkandidat der FDP in Baden-Württemberg zur Bundestagswahl, Michael Theurer MdEP sowie der Vorsitzende des FDP-Ortsverbands, Leo Grimm, und FDP-Wahlkreiskandidat Marcel Aulila informierten sich.
Firmeninhaber und Geschäftsführer Joachim Kraus, der kurz vor einer Maschinenabnahme durch die Bundesdruckerei stand, gab einen Überblick über seine noch recht junge Firma, die er am 1. Oktober 2008 gegründet hat. Die damalige Wirtschaftsflaute sei allerdings nicht der günstigste Zeitpunkt dafür gewesen, erinnert sich Kraus. Vor Firmengründung war er bereits zehn Jahre in der Branche tätig.
Mit fünf Personen hatte er begonnen. Anfangs wurde das Gebäude von der Firma Zuführtechnik Leo Grimm gemietet, wobei der hintere Teil sogar untervermietet wurde, da das Gebäude viel zu groß war. Heute, mit 35 Mitarbeitern, platze das Gebäude aus allen Nähten, sodass ein Neubau in unmittelbarer Nähe geplant ist. Der Firmenchef denkt an einen Einzug Ende 2018. Angesprochen auf Zuschüsse, etwa aus dem europäischen Fördertopf, konterte Kraus mit Lachen: „Hilf dir selber, dann weißt du, dass dir geholfen wird.“
Größter Konkurrent in Kanada
Inzwischen sei die Firma Kraus Maschinenbau in gewissen „Nischen“zum Beispiel in der Pharmaindustrie und Kosmetik weltweit ohne viel Konkurrenten. Der größte sitzt in Kanada.
Die Firma entwickelt Lösungen für das Zuführen, Positionieren, Spenden, Zählen, Vereinzeln von Papier und flachen Produkten bis 30 Millimeter Dicke. Das können einzelne Papierbögen, Etiketten, Broschüren, Booklets, Gruß- und Glückwunschkarten, aber auch Kunststoffprodukte sein. Geht es um den Verpackungsprozess selbst, so sind es Karton- und Faltschachtelzuschnitte, die für weitere Veredelungsschritte vorbereitet werden können, stellte der Firmeninhaber Kraus die Leistungen in einem kurzen Überblick dar.
Um maximale Flexibilität schon im Prototypenbau und später bei der Projektmontage sicherzustellen, wurde 2012 eine eigene Teilefertigung geschaffen. Mit der eigenen Sonderteilefertigung bleibt das Know-How im Haus und Weiterentwicklungen können zeitnah umgesetzt werden. Auch Maschinen für die Bundesdruckerei werden nach Kundenwunsch gebaut, um Papiergeld zu zählen und sortieren.
In der Ausbildung von zum Beispiel Mechatronikern sieht man in der noch jungen Firma gute Perspektiven, um in Zukunft an wirklich gute Facharbeiter zu gelangen.
„Schnelles Internet“ist essentiell
Auch das „schnelle Internet“bildete ein Gesprächsthema in der Runde. Vorerst ginge zu Hause allerdings alles schneller als hier in der Firma, stellte Joachim Kraus fest. Eine Verbesserung sei allerdings bereits zugesagt worden. Kostenlos könne man auch kein schnelles Internet bekommen, wie viele erwarten. Man bekomme es, nur müsse man halt bezahlen, denn die Leitungen liegen parat, brachte Leo Grimm ein.
Auf einem Rundgang durch die Firma mit Montage erklärte Joachim Kraus den Gästen die Besonderheiten der verschiedenen Maschinen, die jeweils auf genauen Kundenauftrag angefertigt werden.