Nendinger peilen Nachbarschaftshilfe an
Info-Veranstaltung dazu am 26. Oktober – Ortsarchiv wird restauriert
TUTTLINGEN-NENDINGEN - In der Nendinger Ortschaftsratssitzung am vergangenen Mittwochabend haben die Räte einstimmig die Restaurierung des Ortsarchivs beschlossen und auf einen Informationsabend zum Thema Nachbarschaftshilfe hingewiesen.
Was in anderen Gemeinden bereits zum festen Bestandteil gehört, soll auch in Nendingen eine Option werden – ein Nachbarschaftshilfeverein. Leistungen wie Besorgungen machen, leichte hauswirtschaftliche Tätigkeiten, die Begleitung bei Arztbesuchen und die Entlastung der pflegenden Angehörigen soll vorrangiges Ziel dieses Vereins werden.
Ob in Nendingen Bedarf besteht, soll sich bereits am 26. Oktober zeigen. Die Ortsverwaltung lädt alle Nendinger dort ab 19 Uhr ins Bischof-Moser-Haus ein. Maria Hensler, eine Expertin auf dem Gebiet der Nachbarschaftshilfe, wird dort Wissenswertes über das Angebot eines solchen Vereins erklären – insbesondere auch für künftige Helfer, Mitwirkende und Unterstützer, als auch für Leute, die die Dienste in Anspruch nehmen möchten. Vertreter aus anderen Gemeinden, die bereits Erfahrungen mit einer Nachbarschaftshilfe gesammelt haben, werden vor Ort sein. Im Anschluss gibt es eine Diskussions-und Fragerunde, bei der die Nendinger die Möglichkeit haben, sich mit Maria Hensler auszutauschen.
Rat Klaus Braun wies darauf hin, dass es wichtig sei, die ortsansässigen sozialen Einrichtungen zu diesem Termin einzuladen. „Es muss klar sein, dass die Nachbarschaftshilfe keine Konkurrenz zu anderen sozialen Institutionen und zu Pflegeeinrichtungen ist“, betonte Braun und bestärkte: „Die Einrichtungen sollen keine Konkurrenz befürchten. Im Gegenteil, die Nachbarschaftshilfe soll bestenfalls in Zusammenarbeit mit den Institutionen vor Ort wirken und tätig sein und alle sollen an einem Strang ziehen.“
Schimmelbefall wird beseitigt
Der Archivleiter der Stadt Tuttlingen Alexander Röhm erklärte den Ortschaftsräten in der Sitzung, dass von allen drei Ortsteilen der schlechteste Zustand im Nendinger Ortsarchiv herrsche. Über Jahre wurden in den beiden Räumen Temperatur und Luftfeuchtigkeit gemessen, die unakzeptable Werte aufwiesen. Die Folge: Schimmelbefall und Beschädigungen am Archivgut. Die Räte stimmten einstimmig dafür, dass die Schimmelentfernung und Restauration im kommenden Jahr für 25 000 Euro durchgeführt werden soll.
Ebenso stimmten sie zu, dass das Hochbauamt bauliche Maßnahmen zur Verbesserung der konservatorischen Bedingungen der Archivräume im Nendinger Rathaus planen kann, die 107 000 Euro kosten sollen. Inbegriffen ist eine Klimaanlage. Ebenso soll eine Wand rausgenommen werden, damit das Ortsarchiv künftig nur noch aus einem großen Raum besteht und somit nur eine Klimaanlage benötigt wird. Würde diese nachhaltige Maßnahme nicht getroffen, würde in ein paar Jahren erneut ein Schimmelbefall auftreten, erklärte Röhm. Während der Restauration sollen die Bestände im Rathaus zwischengelagert werden.
Ortsvorsteher Franz Schilling gab bekannt, dass der Gehweg zwischen der katholischen Kirche und dem Bischof-Moser-Haus im November gerichtet werden soll. Dort hebt sich seit Jahren aufgrund von Wurzeln der Asphalt an mehreren Stellen zentimeterhoch. Ebenso beklagt Schilling die Beschädigung von Feld- und Wiesenflächen durch Wildschweine – beispielsweise rund um die Nendinger Ziegelhütte. Bereits im vergangenen Jahr beklagten sich Landwirte über zu viele Wildschweine.