Noten werden Tonsprache
TROSSINGEN (pm) - Wie historischer Notentext in eine lebendige Tonsprache verwandelt werden kann, zeigt der Pianist und emeritierte Klavierprofessor Johan van Beek am Montag, 16. Oktober, 19.30 Uhr. Der anschauliche öffentliche Gastvortrag mit vielen Klangbeispielen findet in der Kleinen Aula der Musikhochschule Trossingen statt. Der Eintritt ist frei.
Sowohl professionelle Musiker als auch interessierte Musikliebhaber sind herzlich eingeladen. In seinem Vortrag greift van Beek Gedanken auf, die er in seinem 2016 erschienenen Buch „Klangrede am Klavier“dargelegt hat. Vor allem geht es dem Pianisten, der von 1975 bis 1999 als Professor für Klavier und Methodik an der Trossinger Hochschule wirkte, um das Problem der angemessenen Interpretation klassischer und romantischer Klavierwerke. Um deren Notentexte wirklich zu verstehen, muss man die Spielpraktiken und Notationsgepflogenheiten der Zeit kennen.
Dieses Wissen ist heute vielfach verlorengegangen, zur Zeit der Entstehung der damaligen Kompositionen war es noch selbstverständlich. Die Musiker von früher lasen im Notentext, was wir heute erst erschließen müssen. Johan van Beek möchte anhand vieler Klangbeispiele zeigen, wie der jeweilige Notentext interpretiert und in eine lebendige Tonsprache verwandelt werden kann.
Johan van Beek studierte Klavier in Amsterdam und Wien, darüber hinaus aber auch Cembalo und Alte Musik und schöpft aus seinem großen Erfahrungsschatz als Musiker und Musikwissenschaftler. Als Solist und Kammermusiker konzertierte er in vielen europäischen Ländern und gab zahlreiche Meisterkurse bis nach China.