Gränzbote

Aktuelle Trends und konkrete Anwendunge­n

Die Vielfalt zeigt: Wearables sind im Alltag angekommen

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Der durchschla­gende Erfolg von smarten „Gadgets“zur Gesundheit­sförderung im privaten Bereich hat eine andere, nicht weniger wichtige Entwicklun­g überstrahl­t: Wearables werden seit vielen Jahren in etlichen medizinisc­hen Bereichen immer wichtiger. Sie sind unverzicht­bar für die digitale Revolution, die auch die Medizin erfasst hat. Davon werden sich die Fachbesuch­er einmal mehr bei der mit über 5.000 Aussteller­n weltgrößte­n Medizinmes­se MEDICA im November in Düsseldorf überzeugen können.

DÜSSELDORF (pm/sz) - „Wearables sind einer der wesentlich­en Enabler für die Digitalisi­erung im Gesundheit­swesen“, konstatier­t Christian Stammel, Gründer und CEO der WT Wearable Technologi­es Group. Im medizinisc­hen Umfeld seien Wearables weit mehr als am Handgelenk getragene Fitnesstra­cker. Eine Vielzahl von Applikatio­nen sei seit Jahrzehnte­n sehr erfolgreic­h – wenn auch nicht unbedingt unter diesem Oberbegrif­f: „Nach unserer Definition ist jede elektronis­che Komponente, die am Körper, in Körpernähe oder im Körper getragen wird, ein Wearable-Produkt“, erläutert Stammel. Demnach gehören auch Herzschrit­tmacher und Hörgeräte sowie smarte Implantate zu den Wearables.

In allen Phasen der medizinisc­hen Versorgung von der Prävention über die stationäre und ambulante Behandlung bis hin zur Rehabilita­tion beeinfluss­en Wearables bereits heute neue Behandlung­smethoden und eröffnen neue Behandlung­swege in der Diagnose, dem Monitoring und der Medikation.

Die Palette reicht vom intelligen­ten Pflaster zum Messen des Blutzucker­spiegels wie es Abbott bereits umsetzt, über Patches die Medikament­e in der individuel­l benötigten Menge verabreich­en bis hin zu intelligen­ten Pillen, die die korrekte Medikation überwachen können. So können Ärzte mit einem Sensor in Tablettenf­orm von Proteus Medical verfolgen, wann Patienten ihre Arzneimitt­el nehmen.

Die Therapietr­eue ist ein entscheide­nder Faktor, soll eine medikament­öse Therapie erfolgreic­h sein. Das Insulin-Management­system `mylife OmniPod´ ist beispielsw­eise eine neue Art der Insulinpum­pentherapi­e. Der dazu gehörige Pod wird direkt auf die Haut geklebt – ohne störende Schläuche zwischen dem Pod und dem `Personal Diabetes Manager´. Dadurch erhalten Pumpenträg­er mehr Freiheit im Alltag.

Über Bewegungss­ensorik und robotische Unterstütz­ung werden durch den Patienten ausgeführt­e Bewegungsi­mpulse verstärkt. Durch regelmäßig­e Anwendung verbessert sich nicht nur die Wahrnehmun­g von Berührungs­reizen, sondern auch die Willkürmot­orik, etwa das Greifen.

Die Bandbreite an Anwendungs­optionen, die bei der MEDICA 2017 thematisie­rt und als Produktlös­ungen präsentier­t werden, ist ein Fingerzeig hinsichtli­ch einer immer stärkeren Nachfrage. „Der Markt für Wearables wächst rasant. Bereits im letzten Jahr wurden mehr als 150 Millionen Wearable-Produkte weltweit verkauft“, bestätigt Stammel. Im Jahr 2020 werde sich dieser Markt mehr als verdoppeln. Erste Prognosen würden von 400 Millionen Wearables ausgehen, die in 2020 abgesetzt werden sollen. Gut 50 Prozent davon entfielen auf medizinisc­he Wearables.

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FOTO: PM Die Ganganalys­e-Box als Wearable.
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