Mäßig gelungen
Polizeiruf 110: Das Beste für mein Kind (ARD/So., 20.15 Uhr): Wenn man mit dem besten Einfall einsteigt, hat das zwei Konsequenzen. Erstens: Der Zu- schauer wird schnell reingezogen ins Thema. Zweitens: Es wird schwierig, das Niveau zu halten. So symbolträchtig und aussagestark wie die Großeinstellung der Hand am Babykorb aus Sicht des Babys wird dieser mäßig gelungene Polizeiruf nie mehr. Mit der Entführung eines Babys aus einem Krankenhaus in Frankfurt/Oder beginnt auch für den Zuschauer eine unerquickliche Reise durch einen arg konstruierten Plot mit Ungereimtheiten. Der Film hat seine starken Momente, aber Regisseur Jakob Ziemnicki, der schon den ersten Fall des Ermittlergespanns Olga Lenski/Adam Raszek (Maria Simon/Lucas Gregorowicz) verantwortet hat, kann mit diesem vierten Auftritt der beiden deutsch-polnischen Grenzgänger nicht ans Niveau des Erstlings anschließen. Immerhin: Katharina Heyer spielt klasse die hyperventilierende Sabine Hallmann, eine jener bedauernswerten Frauen, die mit aller Gewalt versuchen, Mutter zu werden, und koste es „zehn künstliche Befruchtungen und zehn Abgänge“. Ums Kindswohl geht es in diesem Trauerspiel mit all seinen gesellschaftlichen Schattierungen zuletzt. Wenn die Erwachsenen ihren Träumen nachjagen, sind Kollateralschäden unvermeidlich. „Man“, philosophiert Frau Kommissarin , „hat immer eine Wahl.“Die Kinder nicht.