Gränzbote

Mehr Bußgeldbes­cheide durch den KOD?

Der Verwaltung­s- und Finanzauss­chuss des Gemeindera­ts bespricht viele Themen

- Von Christian Gerards und Ingeborg Wagner

TUTTLINGEN - In der Sitzung des Verwaltung­s- und Finanzauss­chusses des Tuttlinger Gemeindera­ts am Montag zeigte sich Hans-Martin Schwarz (LBU) erstaunt darüber, dass die Stadt für das kommende Jahr lediglich 24 800 Euro an Einnahmen aus Bußgeldern erwartet und damit mehr als 5000 Euro unter dem Ansatz für das laufende Jahr liegt. Aufgrund des Kommunalen Ordnungsdi­ensts (KOD) müssten die Einnahmen nach Ansicht von Schwarz höher taxiert werden.

„Ich erwarte, dass die Einnahmen höher ausfallen“, sagte Schwarz. Schließlic­h sollte der KOD bei seinen Touren durch die Innenstadt bei Verstößen durchgreif­en, wodurch wiederum mehr Bußgeldbes­cheide ausgestell­t werden müssten. Im Jahr 2016, noch ohne KOD, hatte die Stadt Einnahmen in Höhe von 24 360 Euro verzeichne­t. Johannes Hamma, Leiter des Fachbereic­hs Bürgerdien­ste, Sicherheit und Ordnung bei der Stadt Tuttlingen, wies darauf hin, dass die Bußgelder sich in der Regel in einem Rahmen von zehn bis 20 Euro bewegt.

Von daher könne man nicht von einem massiven Sprung bei den Einnahmen ausgehen: „Wir können den Ansatz gerne höher ziehen“, sagte Hamma. Das war dann auch ganz im Sinn von Schwarz: „Wir sollten ein Signal setzen und das Rechnungse­rgebnis plus x nehmen“, meinte er.

Tuttlingen­s Oberbürger­meister Michael Beck betonte, dass durch die erhöhte Präsenz des KÖD in der Innenstadt weniger Bußgelder verhängt worden seien. Hellmut Dinkelaker (SPD) sah es ähnlich: „Ich bin nicht davon überzeugt, dass es logisch ist, den Ansatz beim Bußgeld zu erhöhen.“Die Aufgabe des KÖD liege schließlic­h in der Prävention: „Ich möchte nicht, dass sie 20 000 Euro erwirtscha­ften müssen“, sagte er.

Musikschul­e

Keinen spürbaren Rückgang bei der Anzahl der Schüler hat die Tuttlinger Musikschul­e laut Beck in den vergangene­n Wochen erfahren. Wie berichtet hatten die Zweigstell­en in Immendinge­n, Emmingen-Liptingen, Wurmlingen, Mühlheim und Fridingen ihren Vertrag mit der Musikschul­e gekündigt, allerdings läuft bis zum August 2018 noch ein Übergangsj­ahr.

AWO in die Jetterstra­ße

Wolfgang Wuchner (CDU) wünschte sich in der Sitzung des Verwaltung­sund Finanzauss­chusses, dass Mitarbeite­r der Arbeiterwo­hlfahrt (AWO) die Jetterstra­ße aufsuchen. Mehrere Anwohner würden sich durch die Bewohner der dortigen zwei städtische­n Notunterkü­nfte belästigt fühlen. Den Antrag unterstütz­te Beck. Der Antrag wurde dann auch einstimmig vom Gremium angenommen. Die Bewohner der Notunterku­nft müssten sich schon an die Spielregel­n halten.

Pflasterar­beiten in Eßlingen

50 000 Euro gibt es im Haushalt 2018 für Pflasterar­beiten vor dem Rathaus und dem Platz vor der Eßlinger Pfarrscheu­er. Der Beschluss erfolgte einstimmig in der Haushaltse­inbringung im Verwaltung­s- und Finanzauss­chuss am Montag. Diese Arbeiten werden wegen des hohen Unfallrisi­kos als dringend notwendig angesehen.

Zum Thema Dorfentwic­klung Eßlingen soll es zudem im kommenden Jahr Gespräche geben, sagte Beck. Vor allem stelle sich die Frage, wie das Kindergart­engebäude künftig bespielt werde. Angeblich gebe es Interessen­ten dafür, eine weitere Nutzung als Kindergart­en schloss er aber aus. Beck: „Dafür fehlen die Kinder.“

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ARCHIVFOTO: WAGNER Die AWO soll sich auf Wunsch des Verwaltung­s- und Finanzauss­chusses des Gemeindera­ts verstärkt um Bewohner der städtische­n Notunterkü­nfte in der Jetterstra­ße kümmern.

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