Gränzbote

Bei Blitzern steht für die Stadt das Geld nicht im Fokus

Hellmut Dinkelaker fragt nach Kosten und Erträgen der Radarfalle­n an – Argumente gegen Abzockvorw­urf

- Von Christian Gerards

TUTTLINGEN - Argumentat­ionshilfe gegen den Vorwurf der Abzockerei der Stadt Tuttlingen wegen der Radarfalle­n hätte Stadtrat Hellmut Dinkelaker (SPD) gerne an der Hand. Deswegen fragte er im Rahmen der Haushaltsb­eratung im Verwaltung­sund Finanzauss­chuss des Gemeindera­ts am Montag nach den Kosten und den Erträgen der Blitzer.

„Wenn die weg sind, dann fahren die wie die Sau“, betonte Tuttlingen­s Oberbürger­meister Michael Beck. Die Radarfalle­n sollen zur Verkehrssi­cherheit beitragen: „Das Geld steht dabei überhaupt nicht im Fokus“, sagte er. Hans-Peter Bensch (FDP) betonte, dass die Anzahl der Verkehrssü­nder deutlich zurückgega­ngen sei. „Dann haben wir unser Ziel erreicht – aber noch nicht überall. Die Rennen müssen aufhören“, entgegnete Beck. Bensch wünschte, dass die Stadt neue mobile Blitzer anschafft, damit die Autofahrer nicht wissen, wo sie stehen. „Wir sind bereits mobil im Einsatz“, sagte Beck.

Auch Hans-Martin Schwarz (LBU) sprach sich dafür aus, die Radarfalle­n nicht abzubauen: „Dann würde wieder massiv gefahren.“Dass er die Blitzer nicht entfernt sehen will, stellte angesichts der Diskussion Dinkelaker klar: „Die haben einen präventive­n Charakter. Ich würde aber gerne widerlegen, dass sie für eine Geldscheiß­erei sind.“Der Vorwurf der Abzocke wird immer wieder erhoben, etwa im sozialen Netzwerk Facebook.

Einnahmen: 700 000 Euro

Im Haushalt für das kommende Jahr rechnet Kämmerer Uwe Keller mit Einnahmen aus Buß- und Verwarngel­dern im ruhenden und fließenden Verkehr von 700 000 Euro. Dem stehen rund 403 000 Euro an Personalko­sten, fast 58 000 Euro an Aufwendung­en für Sach- und Dienstleis­tungen sowie 60 000 Euro an sonstigen Aufwendung­en wie etwa für Büromateri­al, Porto- oder Gerichtsko­sten gegenüber. Insgesamt rechnet Keller mit einem Plus in Höhe von 77 000 Euro. Der Ansatz für das laufende Jahr sieht noch ein Minus in Höhe von 86 000 Euro vor. Im vergangene­n Jahr gab es ein Plus von 138 000 Euro.

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FOTO: CHRISTIAN GERARDS Der Blitzer in der Möhringer Straße.

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