Wurmlingen will ab 2018 Kanäle sanieren
In Gesamtkonzept der Gemeinde fließen auch Straßenbau- und Glasfaserarbeiten ein
WURMLINGEN - Die Gemeinde Wurmlingen strebt an, in den nächsten Jahren schrittweise die Schäden am Kanalnetz zu sanieren. In den Jahren 2015 und 2016 sind die Kanäle gereinigt und überprüft worden. Die Ergebnisse hat Axel Salzmann vom gleichnamigen Ingenieurbüro für Verkehrsplanung und Wasserwirtschaft in Neuhausen ob Eck in der Gemeinderatssitzung am Montagabend vorgestellt.
Gemäß der Eigenkontrollverordnung muss die öffentliche Kanalisation regelmäßig überprüft und je nach Dringlichkeit der Schäden auch saniert werden. Wie Bürgermeister Klaus Schellenberg erklärte, wurde nicht das komplette Kanalnetz untersucht. Die Stellen, von denen bereits aktuelle Daten vorlagen, wurden ausgespart. Die Überprüfung sei immerhin auch eine Kostenfrage.
Salzmann berichtete den Räten, dass bei der letzten Untersuchung die Kanäle zunächst gereinigt und dann per Kamera auf Schäden überprüft worden seien. Jeden Schaden habe er sich genau angeschaut und geprüft, wie dieser behoben werden und was das kosten könne.
Außerdem seien die Mängel nach Prioritäten geordnet worden, also welcher Schaden muss als erstes saniert werden, welchen kann man zurückstellen und an welcher Stelle ist gar keiner vorhanden. Um die Ergebnisse der Untersuchung anschaulicher darzustellen, zeigte Salzmann den Gemeinderäten in der Sitzung einige Videos vom Inneren der Kanäle.
Sanierungskosten betragen rund 560 000 Euro
Deutlich zu sehen waren Wurzeln, die in das Rohr drückten, Ratten und ein undichtes Verbindungsstück zweier Rohre, durch das Wasser spritzte. „Man kann sich vorstellen, dass das Rohr mal komplett in die Knie geht“, kommentierte Salzmann die Schäden.
Schellenberg fügte aber hinzu, dass die Videos lediglich beispielhaft die Schäden am Kanalnetz zeigten. „Das darf man nicht auf das gesamte Netz übertragen“, sagte er. Die meisten Kanäle seien in einem guten Zustand. Die Ergebnisse der Überprüfung des Kanalnetzes sollten nicht nur zur Kenntnis genommen werden. Es sollten auch Handlungsschritte abgeleitet und ein Sanierungskonzept aufgestellt werden.
Betrachtet man die Kanäle, die auf der Prioritätenliste der Sanierung ganz oben stehen, würden die Kosten für die Maßnahmen mehr als 560 000 Euro betragen. Schellenberg schlug in der Sitzung vor, in den nächsten Jahren ab 2018 jeweils 150 000 Euro für die Kanalsanierung zu veranschlagen. Dies soll aber nochmals beraten werden.
Weiterhin ist geplant, einen Sanierungsplan aufzustellen, der zusätzlich zu den Kanalarbeiten auch Maßnahmen zur Straßensanierung oder zum Ausbau des Glasfasernetzes beinhaltet. So könnten sich laut Schellenberg Synergien ergeben.