Mit Krimi ins Achtelfinale
Handballerinnen bei Heim-WM in K.o.-Runde
LEIPZIG (dpa) - Das Achtelfinalticket in den Händen, den Gruppensieg weiter in Reichweite: Nach einem 22:22 (9:11) im Handball-Krimi gegen Serbien stehen die deutschen Frauen vorzeitig in der K.o.-Runde der Heim-WM. Die DHB-Auswahl blieb auch im dritten Turnierspiel ungeschlagen und hat mit 5:1 Punkten im Kampf um eine gute Ausgangsposition für das Achtelfinale weiter alle Trümpfe.
Doch das war zunächst nur ein mäßiger Trost für die deutschen Frauen, nachdem sie noch kurz vor dem Ende im Ballbesitz und in Führung waren. „Wir sind generell enttäuscht“, sagte Kapitän Anna Loerper. „Wir haben in der Abwehr gut gestanden, waren aber im Angriff zu drucklos. Am Ende müssen wir die knappe Führung 30 Sekunden vor Schluss besser über die Bühne bringen.“Ähnlich sah das Svenja Huber, die vor 3871 Zuschauern in Leipzig mit fünf Treffern beste Werferin ihres Teams war: „Wir geben den letzten Angriff aus der Hand, nachdem wir uns super zurückgekämpft haben. Wir müssen wohl noch konstanter werden, wissen aber auch, dass wir uns in ein Spiel zurückkämpfen können.“Nächster Gegner, um das zu beweisen, ist am Mittwoch (18.00 Uhr) der punktlose Gruppenletzte China. Zum Abschluss geht es am Freitag gegen Vize-Weltmeister Niederlande, der wie die DHB-Auswahl und Serbien ebenfalls schon für das Achtelfinale qualifiziert ist.
Anders als beim Sieg gegen Südkorea war das Team von Bundestrainer Michael Biegler in der Anfangsphase hellwach. Nach einem Raketenstart zum 5:1 (9.) nahm der WMZweite von 2013 eine frühe Auszeit und dem DHB-Team etwas den Wind aus den Segeln. Anschließend konnte auch Ausnahmetalent Emily Bölk, die nach ihrer im Training erlittenen Fußverletzung erstmals im Kader stand, eine Schwächephase nicht verhindern – die Fehlerquote im deutschen Team war hoch. Doch Dank zahlreicher Glanzparaden von Torfrau Katja Kramarczyk kämpfte sich das Team nervenstark zurück. Kreisläuferin Karolius sorgte in der 59. Minute für die umjubelte Führung, am Ende reichte es aber nicht zum Sieg.