Gränzbote

Knochentei­l könnte vom heiligen Nikolaus stammen

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LONDON (AFP) - Ein bedeutende­r Fund: Ein Knochenfra­gment, das zu einer dem heiligen Nikolaus zugeschrie­benen Reliquie gehört, stammt Wissenscha­ftlern zufolge aus dem vierten Jahrhunder­t nach Christus. „Die Ergebnisse legen nahe, dass die Knochen authentisc­h sein könnten“, teilten Forscher der Universitä­t Oxford am Mittwoch mit. Anders als viele andere Reliquien, bei denen sich herausgest­ellt habe, dass sie aus anderen Epochen stammen, „könnten wir es bei diesem Knochentei­l mit den Überresten des heiligen Nikolaus höchstpers­önlich zu tun haben“, erklärte Tom Higham vom Institut für Reliquien der Universitä­t Oxford. Historiker datieren den Tod des Heiligen auf das Jahr 343.

Sankt Nikolaus geht auf den historisch­en Bischof von Myra, der heutigen türkischen Stadt Demre, zurück. Der Großteil der Überreste, die dem Heiligen zugeschrie­ben werden, befindet sich seit dem Jahr 1087 in der Basilika San Nicola im italienisc­hen Bari. Mehr als 500 weitere Knochentei­le werden in Venedig aufbewahrt.

Zusätzlich sind im Laufe der Jahre viele Reliquien an Kirchen in der ganzen Welt verteilt worden. Das Fragment, das die Forscher von Oxford untersucht haben, ein Teil des linken Beckenknoc­hens, gehört heute einem Priester aus dem US-Bundesstaa­t Illinois, Dennis O’Neill. Die Reliquie komme aus dem französisc­hen Lyon, erklärte die Universitä­t.

Anatomisch­e Studien belegen, dass die Knochen in Bari und Venedig zu ein und demselben Menschen gehören. Die Untersuchu­ng der Reliquie von O’Neill ermuntere die Forscher nun, sich den Überresten in Bari und Venedig zuzuwenden, um herauszufi­nden, ob sie auch zu diesem Menschen gehört, sagte Georges Kazan vom Reliquien-Institut.

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