Schrecklich gut
Ein Kind wird gesucht
(Arte, Fr., 20.15 Uhr) - Es ist der Alptraum aller Mütter und Väter: Das Kind kommt abends vom Spielen nicht heim und bleibt auch am nächsten Tag unauffindbar. Dieses Horrorszenario thematisiert dieser Krimi, und zwar nach einem wahren Fall. Im September 2010 verschwindet der zehnjährige Mirco nahe seinem Zuhause in NordrheinWestfalen spurlos; nur sein Fahrrad und seine blutverschmierten Kleider werden später entdeckt. Ingo Thiel, der Leiter der Sonderkommission, verspricht den sehr gläubigen Eltern, ihren Sohn zu finden. Silke Bodenbender und Johann von Bülow spielen das Ehepaar Schlitter nicht – sie verkörpern es. Besser kann man diesen Ausnahmezustand zwischen Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung nicht darstellen. Selbst als vermeintlich unbeteiligter TV-Zuschauer fühlt man hier jede Sekunde mit.
Heino Ferch als Chefermittler und geschiedener Vater zweier Jungs ist ebenfalls hervorragend besetzt. Er geht jeder noch so kleinen Spur nach, lässt Tausende von Autos checken und gibt einfach nie auf. Sogar Tornados der Bundeswehr werden mit Wärmebildkameras bei der Suche eingesetzt. Erst nach mehreren Monaten gelingt einem Computerexperten der Soko endlich der entscheidende Durchbruch. 140 Tage nach seinem Versprechen kann es Ingo Thiel einlösen. Ein im wahrsten Sinne des Wortes furchtbar guter Krimi.