„Laga“ist eine große Chance
Manch einer wird sich fragen: Braucht Tuttlingen wirklich eine Landesgartenschau? Sind nicht andere Themen dringlicher – etwa die vieldiskutierte Sanierung der Gymnasien, bei der noch immer kein Entschluss steht, oder die längst überfällige Umsetzung eines durchdachten Fahrradkonzepts?
Ja, wir brauchen sie! Eine Landesgartenschau birgt für die Stadt große Chancen. Nicht nur, dass Tuttlingen im Austragungsjahr einen Besucherzustrom erlebt – es gibt vieles, von dem die Bürger dauerhaft profitieren. Es ist die Gelegenheit, die Stadt endlich mehr zur Donau zu bringen, ihre Ufer aufzuwerten und Lebensräume zu schaffen. Noch viel stärker kann in Tuttlingen das Potenzial ausgeschöpft werden, das vorhanden ist, wenn durch eine Stadt über mehrere Kilometer ein Fluss fließt.
Das Gewerbegebiet Nord in die Planungen aufzunehmen ist ein kluger Schachzug: Schon rein optisch lässt sich dort vieles verbessern. Wie von dort ansässigen Firmen zu hören ist, sei manch ein externer Bewerber von der Firmen-Umgebung wenig angetan. Die Aufwertung dieses Gebiets ist für die Attraktivität des MedizintechnikStandorts Tuttlingens nicht zu unterschätzen. Schön ist, dass bereits mehrere Firmen ihre Unterstützung signalisiert haben.
Natürlich sind die geschätzten Kosten von 30 Millionen Euro eine Menge Geld. Ein Teil davon kann zwar durch Zuschüsse abgedeckt werden, dennoch muss die Stadt tief in die Tasche greifen. Doch es ist Geld, das sich lohnt. Es geht um eine Investition, die sich für Tuttlingens Zukunft bezahlt macht.
s.krauss@schwaebische.de