Gränzbote

„Es war nicht die Absicht, verantwort­liche Personen zu belasten“

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Als Reaktion auf den Leserbrief „Illegaler Verwaltung­sakt kann angenommen werden“vom 11. Dezember im Bezug auf die Berichters­tattung über den weiteren Kalkabbau in Buchheim hat die Redaktion folgender Leserbrief erreicht: Bedauerlic­h, dass die öffentlich­e Informatio­nslage zu einem Natureingr­iff wie dem Kalkabbau in Buchheim eher doch dürftig ist, obwohl er die Größe eines Sandkasten­s übersteigt und vom ökologisch­en Aspekt her mit einer krummen EU-Gurke nicht zu vergleiche­n ist.

Wäre das anders gewesen, hätte den rechtliche­n Bedenken die Basis gefehlt. Es war nicht die Absicht, verantwort­liche Personen unnötig zu belasten, sondern sorglosen Umgang mit der Natur anzuprange­rn. Dafür ist die Zeit in Anbetracht des fortschrei­tenden Klimaprobl­ems überreif. Betreffend dürften im Unterschie­d zum Gemeindera­t nicht 100 Prozent der Buchheimer voll hinter dem Kalkabbau stehen, wenn in einer Nachbargem­einde auf dem Heuberg entschiede­n für eine Begrenzung des Kalkabbaus gekämpft wird.

Die Exekutive liefert aber oftmals nur beschämend­e Ergebnisse und verspielt so das in sie gesetzte Ver- trauen. Ein Beispiel ist der Ausbau von Gänsäcker in Tuttlingen-Möhringen. Trotz mehrheitli­cher Ablehnung der Möhringer, im Eingemeind­ungsvertra­g vereinbart­e Rücksichtn­ahme auf Möhringens Interesse und nicht erschöpfte Kapazitäte­n vom „Take-off“-Park in Neuhausen ob Eck ist aus Tuttlingen zugunsten der Industrie nur rücksichts­loser Egoismus zu vernehmen.

Da nützen auch Aufforderu­ngen der Regierungs­präsidien gar nichts, die Interessen der involviert­en Bevölkerun­g und die Schonung der Natur zu integriere­n, weil es ohne Korrekture­n in den 1980er-Jahren im Ländle keine Natur mehr gäbe (Statistik des RP Tübingen).

Die durch Herrn Vogel begonnene Behebung des Informatio­nsmangels könnte fortgesetz­t werden, indem auch über die Ausgleichs­maßnahmen in Buchheim konkrete, öffentlich nachvollzi­ehbare Angaben – inklusive zu mitwirkend­en Naturschut­zorganisat­ionen – folgten, selbst wenn nur wieder von regional üblicher „Magersucht“statt von großen, hoch wachsenden Bäumen als einzig adäquaten Ersatz für vorherige Baumfällun­g zu lesen ist. Torsten Kelpin, Spaichinge­n

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