Stadtkapelle führt von der Renaissance in die Moderne
Bei ihrem Kirchenkonzert macht die Stadtkapelle Fridingen eine musikalische Zeitreise
FRIDINGEN (pm) - Das Kirchenkonzert der Fridinger Stadtkapelle hat viele Besucher in die St. MartinusKirche gelockt.
Der Kirchenraum war bis auf den letzten Platz gefüllt. Für den Konzertauftakt hatte sich Dirigent Heiko Klaiber etwas einfallen lassen. Statt der gesamten Kapelle spielte eine kleine Abordnung aller Blechblasinstrumente den „Canzon Septimi e Octavi Toni à 12“von Gabrieli. Diese Art der Musizierens entwickelte sich ab circa 1600 und wird als „venezianische Mehrchörigkeit“bezeichnet. Die einzelnen Gruppen der Kapelle wurden auf mehrere sogenannte Chöre verteilt, die miteinander und auch gegeneinander im Wechsel musizierten. Dadurch wurde die ganze Klangfülle des Raumes genutzt.
Als zweites Stück präsentierte Petra Sellwig die erste Gesangseinlage mit „Only Time“von Enya. Mit „Ceremonico“von Hans von der Heide, ein Werk für feierliche Anlässe, folgte der erste konzertante Höhepunkt. Im Mittelteil zeigten die Blechbläser eine fanfarenartige Passage, die sich bis hin zu einer Grandioso-Reprise der Melodie steigerte.
Mit „Adiemus“von Jenkins und Walker wurden klassische Chorklänge mit folkloristischer Musik kombiniert. Die Sprache, die verwendet wird, ist eine Erfindung von Jenkins selbst und besteht rein aus lautmalerischen Silben. Somit wird die Sprache bedeutungslos und die Stimme rein als Instrument verwendet. Mit „Prayer and Jubilation“von James L. Hosay betrat die Kapelle religiös, geistliches Terrain. Mit „Over The Rainbow“von Arlen und Barker kam der Moment des Solisten Michael Eble an der Posaune.
Der Titel „Concerto d´Amore” von Jacob de Haan markierte den Wechsel in die Moderne, da das epochenübergreifende Werk Barock, Pop und Jazz verbindet. Mit „Run“von Leona Lewis wechselte der Stil endgültig in den Pop-Bereich über. Petra Sellwig überzeugte auch dabei als Solistin. Weihnachtlich wurde es dann mit der Interpretation von „A Christmas Auld Lang Syne” von Swearingen. Kapelle und Publikum beschlossen das Konzert gemeinsam mit “O du fröhliche“.