Hilfe rund um die Uhr
Mitarbeiter der Gesundheitsstation Kigoto erhalten Wohnraum und Lohnerhöhung
TROSSINGEN - Nachdem der Freundeskreis Uganda der Seelsorgeeinheit Trossingen in diesem Jahr den Neubau der Gesundheitsstation in Kigoto fertiggestellt hat, ist das vierköpfige Krankenpflegerteam dort in eigene Wohnräume gezogen.
„Alle drei Schwestern und unser Apotheker haben jetzt ihr eigenes Zimmer mit Wasser und Strom“, berichtet Janusz Kloskowski, Vorsitzender des Freundeskreises - etwas, das in Uganda nicht selbstverständlich ist. Bisher hatte lediglich die Leiterin der Station vor Ort gewohnt, die andern drei Mitarbeiter lebten im nahegelegenen Dorf und nahmen täglich den Fußweg von rund fünf Kilometern zur Gesundheitsstation auf sich.
Vor allem bei Notfällen kommt Patienten der Gesundheitsstation zugute, dass die Krankenschwestern jetzt dort wohnen. „Alle haben sich sofort bereiterklärt, 24 Stunden lang zu helfen“, sagt Kloskowski. Wer nachts Hilfe braucht und an der Tür der Station klingelt, der wird aufgenommen.
Natascha Knöpfle reist im März nach Kigoto
Durch die neuen Bewohner kommen im kommenden Jahr auch höhere Kosten auf den Freundeskreis zu. Zusätzlich zu den Zimmern, die die Mitarbeiter umsonst bewohnen dürfen, möchte der Freundeskreis auch das Gehalt der Krankenschwestern und des Apothekers erhöhen. Fünf Euro mehr im Monat sollen die Mitarbeiter erhalten, so Kloskowski, das entspräche 20 000 Uganda-Schilling viel Geld in dem afrikanischen Land. Vereinbart habe die Lohnerhöhung Dr. Joachim Gollnau. Der Trossinger Arzt hat während seines Aufenthalts in Uganda im November den Neubau in Betrieb genommen, der einen Arztbehandlungsraum, einen Apothekenraum zur Medikamentenabgabe sowie drei Krankenzimmer für Männer, Frauen und Kinder umfasst. Nötig wurde das Gebäude, weil der Vermieter eines der Stations-Gebäude Eigenbedarf anmeldete.
Neben Gollnau wird auch die Ärztin Natascha Knöpfle die Gesundheitsstation im kommenden März für zwei Wochen aufsuchen, wie Pfarrer Thomas Schmollinger informiert. Damit kommen auch in Sachen Medikamente 2018 Mehrkosten auf den Freundeskreis zu, schließlich suchen mehr als doppelt soviele Menschen wie sonst die Station auf, wenn ein Arzt vor Ort ist: Wie Gollnau berichtete, behandelte er im November 100 bis 150 Patienten täglich. Wer sich die Medikamente nicht leisten kann, erhält sie kostenlos - rund zwei Drittel der Patienten seien darauf angewiesen, sagt Kloskowski.