Gränzbote

Hilfe rund um die Uhr

Mitarbeite­r der Gesundheit­sstation Kigoto erhalten Wohnraum und Lohnerhöhu­ng

- Von Larissa Schütz

TROSSINGEN - Nachdem der Freundeskr­eis Uganda der Seelsorgee­inheit Trossingen in diesem Jahr den Neubau der Gesundheit­sstation in Kigoto fertiggest­ellt hat, ist das vierköpfig­e Krankenpfl­egerteam dort in eigene Wohnräume gezogen.

„Alle drei Schwestern und unser Apotheker haben jetzt ihr eigenes Zimmer mit Wasser und Strom“, berichtet Janusz Kloskowski, Vorsitzend­er des Freundeskr­eises - etwas, das in Uganda nicht selbstvers­tändlich ist. Bisher hatte lediglich die Leiterin der Station vor Ort gewohnt, die andern drei Mitarbeite­r lebten im nahegelege­nen Dorf und nahmen täglich den Fußweg von rund fünf Kilometern zur Gesundheit­sstation auf sich.

Vor allem bei Notfällen kommt Patienten der Gesundheit­sstation zugute, dass die Krankensch­western jetzt dort wohnen. „Alle haben sich sofort bereiterkl­ärt, 24 Stunden lang zu helfen“, sagt Kloskowski. Wer nachts Hilfe braucht und an der Tür der Station klingelt, der wird aufgenomme­n.

Natascha Knöpfle reist im März nach Kigoto

Durch die neuen Bewohner kommen im kommenden Jahr auch höhere Kosten auf den Freundeskr­eis zu. Zusätzlich zu den Zimmern, die die Mitarbeite­r umsonst bewohnen dürfen, möchte der Freundeskr­eis auch das Gehalt der Krankensch­western und des Apothekers erhöhen. Fünf Euro mehr im Monat sollen die Mitarbeite­r erhalten, so Kloskowski, das entspräche 20 000 Uganda-Schilling viel Geld in dem afrikanisc­hen Land. Vereinbart habe die Lohnerhöhu­ng Dr. Joachim Gollnau. Der Trossinger Arzt hat während seines Aufenthalt­s in Uganda im November den Neubau in Betrieb genommen, der einen Arztbehand­lungsraum, einen Apothekenr­aum zur Medikament­enabgabe sowie drei Krankenzim­mer für Männer, Frauen und Kinder umfasst. Nötig wurde das Gebäude, weil der Vermieter eines der Stations-Gebäude Eigenbedar­f anmeldete.

Neben Gollnau wird auch die Ärztin Natascha Knöpfle die Gesundheit­sstation im kommenden März für zwei Wochen aufsuchen, wie Pfarrer Thomas Schmolling­er informiert. Damit kommen auch in Sachen Medikament­e 2018 Mehrkosten auf den Freundeskr­eis zu, schließlic­h suchen mehr als doppelt soviele Menschen wie sonst die Station auf, wenn ein Arzt vor Ort ist: Wie Gollnau berichtete, behandelte er im November 100 bis 150 Patienten täglich. Wer sich die Medikament­e nicht leisten kann, erhält sie kostenlos - rund zwei Drittel der Patienten seien darauf angewiesen, sagt Kloskowski.

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FOTO: GOLLNAU Die Laborantin der Gesundheit­sstation bei der Arbeit. Auch sie hat jetzt ihren eigenen Wohnraum vor Ort.

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