Gränzbote

Mehr bezahlbare­r Wohnraum

Oberbürger­meister Michael Beck auf Firmenbesu­ch bei Henke-Sass, Wolf

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TUTTLINGEN (pm) - Wie kann eine Stadtverwa­ltung ein Unternehme­n unterstütz­en? Beim Besuch von Tuttlingen­s Oberbürger­meister Michael Beck beim Medizintec­hnikUntern­ehmen Henke-Sass, Wolf kamen mehrere Themen zur Sprache – von der Wohnraumsi­tuation über den Verkehr bis zur Hochschule.

Was wünscht sich ein Unternehme­n am Standort Tuttlingen? Hier mussten die beiden Henke-Sass, Wolf-Geschäftsf­ührer Armin Lekitsch und Peter Decker nicht lange nachdenken: „Mehr bezahlbare­n Wohnraum“, sagten sie an die Adresse Becks, der das Unternehme­n gemeinsam mit Möhringens Ortsvorste­her Herwig Klingenste­in und Wirtschaft­sförderer Simon Gröger besuchte.

Rund 70 Prozent der 450 am Standort Tuttlingen beschäftig­ten Mitarbeite­r pendelten jeden Tag zu ihrer Arbeitsste­lle ein – oft mangels passender Angebote vor Ort. Zwar werde von denen, die mittlerwei­le im Umland gebaut haben, kaum einer wieder nach Tuttlingen ziehen, für neu hinzukomme­nde Mitarbeite­r, so Lekitsch und Decker, sei dies aber schon eine Option.

„Das Problem ist uns bewusst, Wohnen ist für uns daher ein Schwerpunk­tthema“, so erklärte der Oberbürger­meister. Allerdings machte Beck auch deutlich, dass es beim Wohnungsba­u oft langsamer gehe als er es sich wünsche – nicht zuletzt aufgrund umfangreic­her Vorschrift­en oder auch Anwohnerei­nsprüchen. „Diese Themen beschäftig­en uns ständig.“So regte er unter anderem an, dass Unternehme­n nach dem Vorbild von Stadt und Landkreis Jobtickets einführen, bei denen Mitarbeite­r, die auf den öffentlich­en Personenna­hverkehr umsteigen, unterstütz­t werden.

Breiten Raum nahmen auch die Themen ein, die speziell die Medizintec­hnikbranch­e umtreiben – allen voran die EU-Medizinpro­dukteveror­dnung. „Das kostet alles Kapazität und Geld“, sagte Peter Decker. Ärgerlich sei, dass viele Prüfungen gar nicht unmittelba­r der Patientens­icherheit zu Gute kämen. Vor allem für kleine Firmen sei dies nicht mehr leistbar. „Etliche Firmen aus Tuttlingen“, so Peter Deckers Einschätzu­ng, „werden verschwind­en.“Und dabei gehe viel Innovation­skraft verloren, was dem ganzen Standort schade.

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FOTO: STADT TUTTLINGEN Besuch bei HSW (von links): Peter Decker, Armin Lekitsch, OB Michael Beck und Ortsvorste­her Herwig Klingenste­in.

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