Überschätzte Intelligenz
Wer ist der wichtigste Mensch in Ihrem Leben? Richtig, Ihr Chef. Ein guter Chef ist Gold wert, heißt es, ein schlechter macht das Leben zur Hölle. Wobei viele Arbeitnehmer der Meinung sind, jener Chef sei der beste, der gar nicht da ist. Man kennt das: Der Chef bricht in den Sommerurlaub auf, schon am ersten Tag lockert sich die Stimmung im Büro, die Leute lachen lauter als sonst oder tun dies überhaupt das erste Mal seit einem Jahr. Die Freude hält aber nicht lange, denn entweder bricht bald Anarchie aus oder der Büroclown spielt den schwäbische.de/fasnet: Chef, was exakt eine einzige Person witzig findet. Was aber zeichnet nun einen tollen Chef aus? Schwer zu sagen, braucht es einerseits Führung, andererseits Verständnis. Eine amerikanische Studie will nun immerhin rausgefunden haben, was es nicht braucht: Intelligenz.
Zumindest zu große Intelligenz. Für ihre Studie bestimmten die Forscher Führungskräfte aus verschiedenen Branchen und nahmen Tests vor hinsichtlich Lernfähigkeit, Anpassungsfähigkeit oder der Gabe, Probleme zu lösen. Dabei kam heraus, dass sich Intelligenz nur bis zu einem gewissen Punkt positiv auf den Führungsstil auswirkt – dieser liegt bei einem IQ von 120. Schlaumeier, die über diesem Wert liegen, gehen ihren Mitarbeitern gehörig auf die Nerven. Weil sie diese überfordern, kein Verständnis für deren Probleme haben und an ihnen vorbeireden. Was alles in allem den Schluss zulässt: Sehr intelligente Chefs fallen nur dann durch, wenn sie auf deutlich minder intelligente Mitarbeiter treffen. Erfreulich daher, dass Sie mit Ihrem Chef sehr zufrieden sind. (dg) untermstrich@schwaebische.de RegioTV: