Gränzbote

Buntes Treiben auf Aldingens Straßen

Umzug lockt rund 2000 Hästräger an – Straßen dicht gesäumt von Zuschauern

- Von Silvia Müller

ALDINGEN - Das Hoffen, das Bangen und alle Stoßgebete haben sich gelohnt. Der Aldinger Umzug am gestrigen Sonntag hat bei bestem Wetter stattgefun­den. Rund 2000 Hästräger waren in der Gemeinde unterwegs und trieben ihr närrisches Unwesen.

45 Gruppen bildeten den rund zweistündi­gen Umzug, die Straßen waren dicht gesäumt von vielen Zuschauern. Den Auftakt des Umzuges machte der Musikverei­n Aldingen, gefolgt von den Gastgebern, den Narrenfreu­nden Aldingen. Mit der Gugge-Mucke Aldingen, den Original Lindenmänn­le und der Aixheimer Narrenzunf­t Hans-Wuost mit ihrer Zunftkapel­le waren drei weitere einheimisc­he Narrenvere­ine mit von der Partie. Da gehörten die üblichen Neckereien in der Moderation des Zunftmeist­ers Ralf Schräpel selbstvers­tändlich dazu.

Immer wieder Gäste beim Aldinger Umzug sind unter anderem die Kohlhaldaw­eible aus Balgheim und die Balinger Feuerhexen. Über die Teilnahme der Hau-Giebel Heinstette­n freute sich der Präsident des Narrenfreu­ndschaftsr­inges Schwarzwal­d-Baar-Heuberg, Kurt Szofer, ganz besonders, kommt er doch aus dieser Gemeinde. In der Moderation hatte Ralf Schräpel gewisse Probleme, den nach einem Zungenbrec­her klingenden Namen „Raschdadde­r Schdaffels­chnatzer / Schdaffelh­ex“ auszusprec­hen. So nennt sich die Narrenzunf­t aus Rastatt, die auch beim Aldinger Umzug vertreten war. Doch nach einiger Übung gelang auch das.

Beeindruck­end waren einmal mehr die Gruppen, die mit Karpatsche­n knallen, oder auch die Narrenzunf­t „Matt’s Rößle“aus Irslingen. Zwei Mann mit Longierpei­tschen führen einen Hästräger, der ein Pferd, das sogenannte „Benner-Rößle“, darstellt, an Leinen. Ihre Aufgabe ist es, eine Feder vom Kopf des Pferdes zu schlagen, natürlich ohne den Hästräger zu treffen. Ein Auftritt, der viel gegenseiti­ges Vertrauen und Training erfordert.

Für den Aldinger Zunftmeist­er stand der diesjährig­e Umzug unter dem Motto „nicht belastbar“. Im vergangene­n Jahr war er in der Begegnung mit einem Narren zu Fall gekommen und hatte sich dabei eine Knieverlet­zung zugezogen. Bereits beim Zunftmeist­erempfang war er daher von seinem Stellvertr­eter und seinem Schriftfüh­rer mit einem hölzernen Rahmen als Abstandsha­lter und vielen Aufkleber, auf denen „nicht belastbar“stand, ausgestatt­et. Das nahmen sich die Narren zu Herzen und hielten zumeist einen gewissen Sicherheit­sabstand. Als Ralf Schräpel seinen hölzernen Rahmen an eine Hexe abgeben konnte, schien er doch ein wenig erleichter­t. Der Umzug verlief für ihn in diesem Jahr unfallfrei.

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FOTOS: SILVIA MÜLLER Hält das Wetter? Ja! Die Gastgeber waren erleichter­t.
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Die Narren treiben Schabernac­k mit den Besuchern.

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