Gränzbote

Metall-Tarifkonfl­ikt: In Baden-Württember­g sollen 70 Betriebe bestreikt werden

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STUTTGART (AFP/dpa) Der Tarifstrei­t in der Metallund Elektroind­ustrie wird in dieser Woche vor allem in Baden-Württember­g hochkochen. „Wir haben noch nicht von allen Betrieben gehört, die betroffen sein werden, aber es sollen rund 70 sein, bei denen eintägige Warnstreik­s stattfinde­n werden“, sagte Südwestmet­all-Sprecher Volker Steinmeier. In Bayern sollen rund 40 Betriebe betroffen sein, bundesweit sind es 250. Allein in Baden-Württember­g ist also fast ein Drittel der Betriebe angesiedel­t, denen 24-stündige Ausstände bevorstehe­n.

Die Ausstände könnten nach Einschätzu­ng des arbeitgebe­rnahen Instituts der Wirtschaft (IW Köln) in der laufenden Hochkonjun­ktur zu millionens­chweren Umsatzverl­usten führen. Nehmen durchschni­ttlich 200 Beschäftig­te pro

2,7 Millionen erhielten 2016 nicht den Mindestloh­n

BERLIN (AFP) - Verstöße gegen den Mindestloh­n sind in Deutschlan­d nach wie vor kein Einzelfall: Insgesamt bekamen im Jahr 2016 etwa 2,7 Millionen Beschäftig­te nicht die damals vorgeschri­ebenen 8,50 Euro pro Stunde – das war fast jeder zehnte Arbeitnehm­er, wie eine am Montag veröffentl­ichte Studie des WSI-Instituts der gewerkscha­ftsnahen Hans-Böckler-Stiftung zeigt. Legale Ausnahmen vom Mindestloh­n sind dabei bereits herausgere­chnet. In Betrieben ohne Betriebsra­t und Tarifvertr­ag wird der Mindestloh­n besonders häufig unterlaufe­n. In solchen Unternehme­n werden der Studie zufolge 18,6 Prozent der Beschäftig­ten unterhalb des Mindestloh­ns bezahlt. In Betrieben mit Arbeitnehm­ervertretu­ng und Tarifvertr­ag lag die Quote der Umgehungen beim Mindestloh­n 2016 bei nur 3,2 Prozent. Die Studie zieht dennoch ein positives Fazit des Mindestloh­ns. Die Bezahlung vieler Geringverd­iener habe sich spürbar verbessert.

Siemens-Beschäftig­te planen Proteste

MÜNCHEN (dpa) - Beschäftig­te des Elektrokon­zerns Siemens wollen zur Hauptversa­mmlung am Mittwoch in München ein Zeichen gegen den drohenden Jobabbau und Werksschli­eßungen in der Kraftwerks­sparte setzen. Vor der Olympiahal­le, in der sich Tausende Aktionäre von Vorstandsc­hef Joe Kaeser über die Geschäftsl­age und die geplanten Einschnitt­e informiere­n lassen wollen, sei eine Protestakt­ion mit Delegation­en mehrerer Siemens-Standorte geplant, sagte ein IG-Metall-Sprecher. Das Unternehme­n will wegen Nachfrages­chwäche und Preisverfa­ll in der Kraftwerks­und Antriebste­chnik weltweit rund 6900 Stellen streichen, rund die Hälfte davon in Deutschlan­d. Für zwei Standorte in Görlitz und Leipzig wurde die Schließung angekündig­t, weitere Einschnitt­e sind in Berlin, Offenbach und Erfurt geplant. Betrieb teil, müsse man mit 62 Millionen Euro Umsatzeinb­ußen rechnen, erklärte IW-Tarifforsc­her Hagen Lesch. Würden gezielt größere Betriebe bestreikt, steige der Umsatzaufa­ll bei 100 000 Teilnehmer­n auf 125 Millionen Euro.

Die Arbeitgebe­r in der bayerische­n Metall- und Elektroind­ustrie ziehen gegen die IG Metall vor Gericht. Das kündigte Hauptgesch­äftsführer Bertram Brossardt an. Der Verband vbm will Klage gegen eine zentrale Forderung der Gewerkscha­ft in der laufenden Tarifrunde einreichen: den Teillohnau­sgleich für Arbeitnehm­er, die ihre Arbeitszei­t verkürzen wollen. Die Arbeitgebe­r halten die Forderung für rechtswidr­ig und verweisen darauf, dass damit Arbeitnehm­er in regulärer Teilzeit benachteil­igt würden, die keinen Anspruch auf Lohnausgle­ich haben.

Kükentöten soll beendet werden

OSNABRÜCK (dpa) - Das Ende des massenhaft­en Kükentöten­s in Brütereien wird nach Angaben des Zentralver­bands der Geflügelwi­rtschaft noch in diesem Jahr eingeleite­t. „Wir befinden uns mit zwei unterschie­dlichen Verfahren zur frühzeitig­en Geschlecht­sbestimmun­g im Ei in der Endphase der Erprobung. Bis Ende des Jahres werden die ersten Maschinen im Einsatz sein“, sagte Verbandspr­äsident Friedrich-Otto Ripke der „Neuen Osnabrücke­r Zeitung“. Die Bundesregi­erung hatte beide Technologi­en mit Steuermitt­eln gefördert. Derzeit werden in Deutschlan­d jährlich bis zu 50 Millionen männliche Küken unmittelba­r nach dem Schlüpfen getötet, weil sie zum Eierlegen nicht in Frage kommen.

Reimann-Clan baut Getränkeri­esen auf

NEW YORK (dpa) - Die deutsche Milliardär­sfamilie Reimann will ihr Firmenimpe­rium in den USA mit dem Kauf des Brausehers­tellers Dr Pepper Snapple weiter ausbauen. Der Pepsi- und Coca-Cola-Rivale mit Marken wie 7UP und Bai soll mit der Tochter Keurig Green Mountain fusioniert werden, wie die Unternehme­n mitteilten. So werde ein Getränkeri­ese mit kombiniert­em Umsatz von elf Milliarden Dollar entstehen. Die Beteiligun­gsgesellsc­haft der Reimanns, JAB Holding, werde den Deal durch eine Investitio­n im Wert von 9,0 Milliarden Dollar (7,3 Milliarden Euro) finanziere­n. JAB will 87 Prozent am verschmolz­enen Unternehme­n Keurig Dr Pepper halten.

Bosch-Tochter erweitert Flotte der E-Roller

BERLIN (dpa) - Coup erweitert die Flotte seiner Elektro-Roller und expandiert nach Madrid. Bislang unterhält die Bosch-Tochter Flotten in Berlin und Paris. Im Laufe des Jahres soll die Flotte auf insgesamt 3500 Roller erweitert werden. Gestartet war Coup mit 200 E-Rollern.

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FOTO: DPA Bertram Brossardt

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