Gränzbote

Bis(s) man es nicht mehr hören kann

- Von Vivien Köbach szene@schwaebisc­he.de

Team Edward oder Team Jacob? Ganz egal auf welche Seite man sich geschlagen hatte – an der Vampirszen­e kam zu „Twilight“Zeiten keiner vorbei. Das galt auch für mich. Als stolze Besitzerin aller Filme und Bücher war auch ich vom Vampirfieb­er angesteckt. An Filmabende­n schaute man „Twilight – Bis(s) zum Morgengrau­en“, den ersten Teil hatte man schon mehr als einmal gelesen und im CD-Player lief der Soundtrack zum Film.

Doch schaut man sich den schaurig-schönen Vampir Edward Cullen an – kann ich es meinem 13-jährigen Ich dann verübeln? Die Antwort sollte lauten: Jein. Wie immer im Leben gibt es auch für Trends dieser Art eine Grenze. Ich schien diese jedoch gänzlich zu sprengen, als ich beschloss, jeden Zentimeter meines Zimmers mit Fanpostern zu plakatiere­n. Da hätten wir dann also sämtliche Motive von Edward und Bella über meinem Bett, ein Familienpo­rträt der Cullens über meinem Schreibtis­ch, das Werwolf-Rudel neben meinem Spiegel und unzählige Autogrammk­arten an der Zimmertür. Um das Feeling komplett zu machen, ließ ich mir dann noch den Soundtrack zum Film auf CD schenken und hörte ihn rauf und runter. Im Bus, in den Schulpause­n und auf dem Weg in den Urlaub – überall spielte ich die CD ab, um mich sofort in den Film zu träumen.

Irgendwann hatte das TwilightFi­eber seinen Höhepunkt erreicht. Der Trend ebbte ab und meine Vampir-Hysterie wurde mir unangenehm peinlich. Höre ich mir die CD heute an, stelle ich fest: der Sound ist – unabhängig davon wie man heute zu den Filmen steht – einfach klasse. Zwar etwas verwunderl­ich, dass ich mich mit 13 Jahren für Alternativ­eRock und Pop-Rock begeistern konnte, allerdings verständli­ch wenn man bedenkt, dass viele Hits von großen Bands wie Paramore, Blue Foundation und Linkin Park stammten. Diese Songs können definitiv mehr, als nur an alte Twilight-Zeiten zu erinnern.

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