Der Rückbau des Luwigstaler Wehrs beginnt
TUTTLINGEN (pm) - Das Regierungspräsidium Freiburg startet noch in diesem Monat mit dem Rückbau des Ludwigstaler Wehrs an der Donau zwischen Tuttlingen und Nendingen. Das teilte Pressesprecher Markus Adler am Montag mit. Das Ziel dieser Umgestaltung sei die Verbesserung der Gewässerqualität durch eine ökologisch sinnvolle Durchgängigkeit des Flusses und die Wiederherstellung einer frei fließenden Donau ohne Aufstau.
Das Wehr kann laut des Regierungspräsidiums nicht einfach abgebaut werden, sondern es ist im Vorfeld ein vielschichtiges Monitoring hinsichtlich der hydraulischen und der stofflichen Auswirkungen auf das Grundwasser erforderlich. Mehrere Tuttlinger Stadträte hatten ihre Befürchtung geäußert, dass der Abbau des Wehres negative Auswirkungen auf das Grundwasser haben könnte.
Der Rückbau soll daher in zwei Abstauphasen geschehen, bei denen der Wasseraufstau sukzessive zurückgefahren und die Auswirkungen auf das Grundwasser parallel untersucht wird. Während der ersten Abstauphase wird das halbe Wehr so zurückgebaut, dass der Aufstau um einen Meter abgesenkt wird; die andere Hälfte bleibt erst einmal stehen.
Das begleitende Monitoring wird in der ersten Phase etwa ein Jahr im halb abgestauten Zustand umfassen. Dabei werden die hydraulischen Aspekte hinsichtlich der Trinkwasserfassung genauso betrachtet wie die stoffliche Austragung aus den bekannten Altlastbereichen in Richtung Riedgraben.
Wenn das Monitoring keine negative Auswirkung aufzeigt, soll die zweite Hälfte des Wehrs zurückgebaut werden. Dann kann die Donau dort wieder frei fließen ,und die Fischdurchgängigkeit ist vollständig hergestellt. Diese Maßnahme sei ein wichtiger Baustein zur Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie, damit in der Donau ein guter ökologischer Zustand erreicht werden kann.
Mit der Umsetzung des ersten Bauabschnitts wird nun begonnen. Die Dauer der Arbeiten wird etwa drei Wochen betragen. Sollte durch erneute Niederschläge der Wasserstand in der Donau wieder deutlich ansteigen, ist es nicht ausgeschlossen, dass die Arbeiten verschoben werden müssen. Die Kosten belaufen sich laut Regierungspräsidium auf rund 220 000 Euro.