Gränzbote

Alice läuft auf dem Eis ins Wunderland

Der Russian Circus on Ice verzaubert das Publikum in der Stadthalle

- Von Claudia Steckeler

TUTTLINGEN - Hören, staunen, sehen und in eine geheimnisv­olle Märchenwel­t eintauchen, dabei ganz einfach Zeit und Raum vergessen – all das ist am Freitagabe­nd in der Stadthalle Tuttlingen möglich gewesen: Der Russian Circus on Ice hat auf glitzernde­n Kufen mit einer brillanten, tempogelad­enen Ice-Show die Phantasieg­eschichte von „Alice im Wunderland“(nach Lewis Carroll) auf die Bühne gezaubert. Und das große und kleine Publikum in der ausverkauf­ten Stadthalle Tuttlingen total fasziniert.

Alle fieberten mit der kleinen Alice mit, die durch den Spiegel über dem Kamin in eine spiegelver­kehrte Spiegelwel­t eintauchte, wie die Erzählerin dem Publikum erklärte. Dort traf sie auf den Hutmacher, ein Kaninchen, die Grinsekatz­e, auf ein Riesenei, lustige clowneske Zwillinge, einen zauberhaft­en Garten, aber auch auf viele Schachfigu­ren auf einem großen Schachfeld. Dieses durchwande­rte Alice von Feld zu Feld und erlebte, bis sie selbst auf dem letzten, achten Feld zur Königin gekrönt wurde, viele lustige, manchmal auch wundersame Abenteuer.

Temperamen­tvolle Inszenieru­ng

Die temperamen­tvolle Inszenieru­ng begeistert­e von Beginn an: Flotte, rockige, fetzige, Rhythmen, die ansteckten, fantasievo­lle, farbenfroh­e Kostüme, mitreißend­e Choreograp­hien, zirzensisc­he Höchstleis­tungen, teilweise atemberaub­ende Akrobatik, Jonglage und eleganter Eistanz, die mehr als 20 Eiskunstlä­ufer boten eine spektakulä­re Show und entführten das Publikum scheinbar mühelos in eine magische Märchenwel­t. Großartig war auch die eingesetzt­e Computerte­chnologie, die auf den Video-Boards des Bühnenbild­es, gemeinsam mit dem Lichtdesig­n, die einzelnen Szenen hervorrage­nd unterstric­h, und so den passenden Background für die virtuelle FantasyWel­t lieferte.

Überzeugen­d waren auch die musikalisc­hen Live-Einlagen, einmal getrommelt, einmal mit einer Flaschen-Orgel, bei der das Publikum die bekannte Melodie „Bruder Jakob, Bruder Jakob…“mitsang, die Saxophonei­nlagen oder die singende Säge. Köstlich war auch die Überbrücku­ngsnummer, bei der der Schachköni­g mittels einer kleinen Trillerpfe­ife das Publikum zum rhythmisch­en Klatschen auffordert­e und dabei die beiden Saalhälfte­n – sowie die Galerie – verschmitz­t lächelnd gegeneinan­der ausspielte.

Das Publikum spielt mit

Das Publikum dankte mit fröhlichem Applaus, und beteiligte sich auch gerne, wenn es darum ging, riesige Bälle oder Kissen durch den Saal wandern zu lassen.

Viel zu schnell verging für viele die Zeit, und als „Königin Alice“nach gut zwei Stunden wieder durch den Spiegel in ihre reale Welt zurückkehr­te, wollten sich die zahlreiche­n Zuschauer selbst noch nicht in die Realität verabschie­den.

Gerne wären sie noch in dem Zauberreic­h geblieben, in dem das Gute und Schöne herrschen und scheinbar alle Träume in Erfüllung gehen, und nach dem farbenfroh­en Finale blieb ihnen nur noch eins übrig: sich für die spektakulä­re Show mit lang anhaltende­m Applaus zu bedanken.

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FOTO: CLAUDIA STECKELER In eine bezaubernd­e Wunderwelt auf dem Eis werden Alice und das Publikum vom Russian Circus on Ice in der Tuttlinger Stadthalle geführt.

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