Kokainprozess geht weiter
Täter sollen einen großen Teil des Rauschgifts im Raum Bad Dürrheim/Donaueschingen verkauft haben
130 Menschen bei Kundgebung
VILLINGEN-SCHWENNINGEN (bn) - Rund 130 Menschen sind laut Polizei dem Aufruf der Alevitischen Gemeinde VS zur Kundgebung gegen die militärische Intervention der Türkei in Syrien gefolgt. Sie versammelten sich auf dem Vorplatz des Schwenninger Bahnhofes und demonstrierten gegen das Blutvergießen in der Region um Afrin, wo auch viele Aleviten leben. „Wir rufen zum Frieden auf“, sagt Elif Cangür. Die Demonstranten verurteilten die Besetzung des syrischen Gebietes „auf das Schärfste“, da den Preis dafür „die unschuldige Bevölkerung“bezahle. Die Kundgebung wurde von der Polizei überwacht. SCHWARZWALD-BAAR-KREIS (sbo) - Zwischen fünf und 15 Jahren Haft könnten den Angeklagten im Kokainprozess laut Staatsanwaltschaft Villingen-Schwenningen je nach Aussagebereitschaft und Schwere der Tat möglicherweise drohen. Der Prozess gegen sieben mutmaßliche Drogendealer, die im Jahr 2016 51 Kilo Kokain in die Bundesrepublik gebracht haben sollen, ist noch nicht abgeschlossen.
Ein beträchtlicher Teil des Rauschgiftes, 22 Kilo, wurde im Raum Bad Dürrheim/Donaueschingen verkauft. Einer der vier miteinander verwandten Albaner, ein 42Jähriger, der zeitweise in Bad Dürrheim wohnte, soll den gewinnbringenden Verkauf und Vertrieb in diesem Raum und somit in Baden-Württemberg organisiert haben. Dieser soll nach Auskunft des Staatsanwaltes in verschiedenen Lokalitäten in Bad Dürrheim geschehen sein.
Eine dieser Lokalitäten soll nach Informationen der Presse zeitweilig dem 42-Jährigen, der zwischenzeitlich auch in Dürbheim gewohnt haben soll, sogar gehört haben. Als mutmaßlicher Kopf der Bande gilt er allerdings laut Anklage nicht, sondern ein 39-Jähriger albanischer Staatsangehöriger, der in Rotterdam das Kokain organisiert gelagert und vertrieben haben soll. Seine 29-jährige Lebensgefährtin mit rumänischer Staatsangehörigkeit soll in Rotterdam eine Wohnung angemietet haben, wo das Rauschgift gelagert worden sein soll. Außerdem wird ihr die Organisation der Kurierfahrten in die Bundesrepublik vorgeworfen, die ein 73-jähriger griechischer Staatsangehöriger aus Mönchengladbach getätigt haben soll.
Mit angeklagt ist ein 22-Jähriger, der als Kurierfahrer eingesprungen sein soll, nachdem der 73-Jährige wegen eines Verkehrsvergehens seinen Führerschein abgegeben hatte müssen.
Vor Gericht steht auch ein 25-Jähriger, der im Raum Köln für den Vertrieb des Rauschgiftes gesorgt haben soll.
Die strengen Eingangskontrollen bei der Verhandlung wurden laut Landgericht Villingen-Schwenningen angeordnet, weil man befürchte, dass etwas passieren könnte. Nur nach einer Durchsuchung nach Waffen werden Personen in den Gerichtssaal zur Verhandlung gelassen.
Die Angeklagten tragen Fußfesseln. Für den Prozess sind mehrere Verhandlungstage angesetzt.