Gränzbote

Von der Einkaufsme­ile bis Loch Ness

Filmemache­r Erik Peters erzählt in seinem Vortrag von Eindrücken seiner Schottland­reise

- Von Simon Schneider

TUTTLINGEN - Der Fotograf und Filmemache­r Erik Peters hat am Donnerstag­abend in der Tuttlinger Stadthalle von seiner Reise quer durch Schottland berichtet.

Im Rahmen der Veranstalt­ungsreihe „Expedition Erde“verpackte Erik Peters seinen Vortrag unter der Überschrif­t „Schottland – Highlands und Islands“. Die Stadthalle war gut gefüllt, als Erik Peters die Bühne betrat und sich vorstellte.

Sechs Wochen lang erkundete der Fotograf mit seinem Motorrad den Norden Großbritan­niens. Die Zuhörer bekamen auf einer großen Leinwand viele Eindrücke seiner Reise in Videos und Bildern präsentier­t.

Gastfreund­liches Land

Eingangs beschrieb er Schottland als eines der „gastfreund­lichsten Länder in Europa“. Ein Land, das hohes Suchtpoten­zial besitze, bei dem nicht nur die Landschaft­en in den Bann ziehen, sondern auch reich an Kultur und Geschichte sei.

Das schlechte Wetter relativier­e sich mit einem herzhaften und deftigen Frühstück, bestehend aus Würsten, Speck und Bohnen. Damit gestärkt ging für ihn die Reise im Süden Schottland­s in Edinburgh los. „Es ist keine bunte Stadt“, sagte er. Unzählige Kneipen mit Live-Musik würden die Stadt prägen, in denen sogar extra die Männer abgegeben werden könnten, solange die Frauen in der bekannten Einkaufsst­raße „Royal Mile“auf Shoppingto­ur gehen. Nach einem mehrtägige­n Aufenthalt „wurde es Zeit, wieder auf das Motorrad zu steigen“, erzählte er.

Das Kontrastpr­ogramm: Er schlug mitten in einer menschenle­eren Landschaft Schottland­s die Zelte auf, genoss die „himmlische Ruhe und Einsamkeit“und beobachtet­e mit weiter Sicht den Sonnenunte­rgang: „Einfach genial“, so seine Worte dazu. Auf seiner Weiterfahr­t erlebte er die unterschie­dlichsten Landschaft­en, von weiten Feldern bis hin zu dichten Wäldern. Mittendrin entdeckte er die Sommerresi­denz der Königin – „ein riesiges Schloss“.

Die Besichtigu­ng von WhiskyBren­nereien ließ er nicht aus. Ebenso erlebte er Feste mit Schottenro­ck und Dudelsack in Kombinatio­n mit Wettbewerb­en, bei denen Dörfer gegeneinan­der antraten.

Bloß nicht nach Loch Ness

Einer der meistbesuc­htesten Orte in Schottland sei Loch Ness. Das angebliche Seeungeheu­er locke viele Touristen an diesen See. Viele Reisebusse würden dort Halt machen. Überall gebe es Produkte zu kaufen, auf denen Nessie zu sehen sei – als „Weltmeiste­r im Vermarkten“bezeichnet­e er die Verkäufer und Hersteller. Wie alle Touristen habe er gespannt auf den See geblickt, aber kein Monster entdeckt. „Loch Ness ist eine Gegend, die man links liegen lassen kann. Alles ist spektakulä­rer als das.“

Er kam an „weiteren mysteriöse­n Orten vorbei“, die viele Fragezeich­en hinterlass­en, beispielsw­eise an einer Brücke, auf der 600 Hunde Selbstmord begangen haben sollen.

Hochlandri­nder und viele Schafe begegneten ihm im Norden Schottland­s. Es regne dort zwar häufiger, allerdings sei es „kein deprimiere­ndes Grau, wie in Deutschlan­d“. Das Wetter ändere sich von Minute zu Minute.

Geschmackl­ich stellte er fest, dass Schottland „kein kulinarisc­hes Highlight“sei. Häufig gebe es frittierte­n Fisch und Pommes. „Selbst die Schokorieg­el frittieren sie dort“, sagte er und bewies das mit Bildern. Die Stadthalle lachte.

Erik Peters gelang mit diesen und vielen weiteren Eindrücken ein kurzweilig­er Vortrag mit aussagekrä­ftigen Bildern, der die Ruhe und Einsamkeit sowie die Kultur Schottland­s beschrieb.

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FOTO: SCHN Erik Peters schwärmt in der Stadthalle von Schottland.

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