Fünf Konzerte im Jubiläumsjahr
Bands der Musikschule gestalten den Auftritt am kommenden Samstag
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TUTTLINGEN - Die Musikschule Tuttlingen feiert ihr 50-jähriges Bestehen mit fünf großen Konzerten in der Stadthalle. Den Anfang macht die Jazznight am kommenden Samstag, 3. März, um 19 Uhr. Ein Konzert nicht nur für Jazzfreunde, verspricht Musikschulleiter Klaus Steckeler: Denn wenn die Musikschulbigband, Die Anderen, Alex & die Affen und die Poldi-Bigband loslegen, gibt es neben klassischen Jazz auch Blues, Jazzrock, Swing und Pop.
Die Gäste dürfen sich besonders auf die drei Nachwuchs-Bands der Musikschule freuen. In der Musikschulbigband unter der Leitung von Leopold Reisenauer spielen 20 Musiker im Alter von zwölf bis 17 Jahren in der klassischen Zusammensetzung einer Bigband: Saxophon, Trompete, Posaunen und Rhythmusgruppe.
Die Anderen spielen unter der Leitung von Barbara Klobe Songs von den Beatles und Tom Jones, die sie für die Band arrangiert hat, sowie Reggae und Pop. Ungewöhnlich ist die Kombination von Tuba, Bass und Cello – und sehr hörenswert, wie Klobe betont. Siggi Stehle leitet Alex & die Affen, die aus acht Bläsern und zwei Sängerinnen besteht. Die Anderen sowie Alex & die Affen dürften den Tuttlingern schon von zahlreichen Auftritten bekannt sein, etwa beim Honbergsommer, dem Stadtfest und der Ausbildungsnacht.
Vier Live-CDs veröffentlicht
Mit großen Namen kann die PoldiBigband aufwarten. Vor über zwanzig Jahren als erste Tuttlinger Musikschulbigband gegründet, sind einige inzwischen Profis geworden. Die Bigband hat vier Live-CDs (unter anderem feat. Sandy Patton und Peter Herbolzheimer) herausgebracht und war auf drei internationale Konzertreisen. Peter Herbolzheimer hat ganze Jazz-Generationen stilistisch geprägt, arrangierte Bläsersätze für Udo Lindenbergs Panikorchester und spielte dort auch selbst Posaune. Die amerikanische Jazz-Sängerin Sandy Patton war von 1995 bis 2013 Professorin an der Swiss Jazz School und hat mit der Poldi-Bigband eine Live-CD im ORF-Rundfunksaal in Wien aufgenommen.
Musiker der Poldi-Bigband sind die beiden Tuttlinger Sänger Gordon November, der schon mit Udo Jürgens gespielt hat – mit der Poldi-Bigband wird er Superstition von Stevie Wonder auf die Bühne bringen – Lukas Reisenauer, Sänger und Produzent im Bereich Electronic und Trap, der in Berlin lebt. Seine Komposition „Fernlicht“wird bei der Jazznight in der Bigband-Version uraufgeführt.
Auch die Zusammenarbeit mit internationalen Jazzgrößen zeigt, in welcher Liga die Poldi-Bigband spielt: Till Brönner hat als Trompeter und Sänger an die 20 Alben produziert, darunter drei goldene Schallplatten und 13 Jazz-Awards. Er gewann fünf Echos, 2016 lud Obama ihn ins Weiße Haus ein. Jiggs Whigham spielte mit 17 Jahren Solo-Posaune bei Glenn Miller, kam 1965 nach Deutschland und gründete 1979 die Jazzabteilung der Hochschule für Musik Köln und später das Jazz-Institut Berlin der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“, heute leitet er die BBC-Bigband in London sowie das Bundesjugendjazzorchester.
Während der erste Teil des Konzerts die Gegenwart der Musikschule Tuttlingen präsentiert, zeigt der zweite Teil, was aus den Bigbands von damals geworden ist – und wohin die Reise gehen kann, sagt Klaus Steckeler. „Wenn man diese Art von Musik in der Stadt haben will, braucht man eine Musikschule, damit etwas tolles daraus erwachsen kann.“