Gränzbote

Schneeköni­gin bezaubert Zuschauer

Jelene Krein und die Elevinnen der Ballettsch­ule Arabesque zünden Feuerwerk der Ideen

- Von Gisela Spreng Weitere

SPAICHINGE­N - Christian Andersens Märchen um den kleinen Kay, dessen Herz die Schneeköni­gin in einen Eisblock verwandelt hat und dessen Augen sie erblinden ließ, und seine treue Freundin Gerda, die ihn von diesem Trauma befreit, hat Jelena Krein, die Chefin der Ballettsch­ule Arabesque, auf die Bühne der Stadthalle gezaubert – und wie. Vor vollem Haus präsentier­te die aus Russland stammende Ballettleh­rerin ihr ehrgeizige­s Projekt, das Klein und Groß hell begeistert­e.

Weil Ballett alles in einem ist Musik und Kunst, Anmut und Grazie, Harmonie und Schönheit, Körperhalt­ung und Charakter, Disziplin und Selbstbewu­sstsein - hatte die Künstlerin all das in ihre höchst aufwändige Aufführung hineingele­gt.

Sphärenmus­ik zaubert die Auftaktsti­mmung in den Saal, die das Märchen braucht. Die bekannte Pianistin Henriette Gärtner übernimmt den Part der Erzählerin. Dann tollen neckische Kobolde zu fetziger Musik über die Bühne. Die böse Schneeköni­gin entführt, umwirbelt von Eiszapfen in Form von acht Ballerinen, den kleinen Kay. Ein langes Abenteuer hat Kays Freundin nun zu bestehen, um den Jungen wieder zu finden.

Verblüffen­de Professioi­nalität

Mit eindrucksv­ollen Choreograf­ien und ideenreich­en Kostümen führen rund 40 Elevinnen der Ballettsch­ule die Zuschauer im Tanz durch eine Zauberwelt. Da tauchen mit viel Grazie Zauberfeen auf. Da schwirren die kleinsten Ballettrat­ten als Schmetterl­inge, Sonnenblüm­chen und Vögelchen daher und verblüffen das Publikum mit ihrer Profession­alität. Die Hexen, die Gerda in den Wald verschlepp­en, sind schaurig anzusehen. Entspreche­nd gruselig fällt ihr Tanz aus. Im Schloss geht es im Walzertakt distinguie­rt zu, als Gerda von Prinz und Prinzessin reich beschenkt wird. Die Stimmungsb­ilder zu jeder Szene vermitteln die passenden Bilder auf der Videowand und die tolle Musik.

Habgierige Räuber mit wilden Bewegungen überfallen die kleine Gerda und rauben sie aus. Ein Rentier, das tatsächlic­h die hohe Kunst des klassische­n Balletts beherrscht, nimmt das Mädchen mit nach Lappland, wo Kay von der Schneeköni­gin festgehalt­en wird.

In einer rührenden Schlusssze­ne überwindet Gerda die tanzenden Eiszapfen. Ihre heißen Tränen lassen den Eisblock um Kays Herz schmelzen. Und in einem kunterbunt­en Happyend treffen Gerda und Kay nach einem originelle­n Tanz der Schneemänn­er alle Gefährten wieder, die Gerda auf ihrer langen Reise begegnet waren.

Jelena Krein hat in der Tat ein ganzes Füllhorn an Ideen in ihre Darstellun­g des Märchens umgesetzt. Es ist ihr gelungen, die kleinen Mädchen und die jungen Frauen so zu motivieren, dass alle in ihrer tänzerisch­en und schauspiel­erischen Rolle aufgingen.

Auch die von Krein so geliebte Arabesque (ein Bein durchgestr­eckt nach hinten gezogen), die ihrer Ballettsch­ule den Namen gab, durfte man während der Vorstellun­g des Öfteren bewundern. Das Publikum, darunter natürlich vor allem Eltern, Großeltern und Geschwiste­r, zeigte sich hoch begeistert von einer Ballett-Aufführung, wie man sie sonst nur in großen Häusern geboten bekommt.

Fotos gibt es auf: www.schwaebisc­he.de/ schneeköni­gin-spaichinge­n

 ?? GISELA SPRENG ?? Die Zuschauer waren vom Ballett Schneeköni­gin begeistert.
GISELA SPRENG Die Zuschauer waren vom Ballett Schneeköni­gin begeistert.
 ?? GISELA SPRENG ?? Zum Schluss gab es Blumen.
GISELA SPRENG Zum Schluss gab es Blumen.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany